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Auflistung meiner bisher gegangenen TourenEinzelheiten zur Tour Befahrung der Marienglasschlotte
Weitere Einzelheiten zur TourDas Gegenteil einer Hochtour ist eine ... Tieftour, auch als Grubenbefahrung bekannt. ;-)Mit Thomas, Marion, Manfred, Ronald, Peter, Clemens und Stefan ging es am Vortag nach Sangerhausen, und pünktlich um 07:30 waren wir abfahrbereit am Röhrigschacht. Nico und Uwe waren unsere Bergwerksführer, und mit den beiden fuhren wir zunächst zur ersten Sohle hinab, in eine Tiefe von 283m. Wir waren jetzt ca. 140 Meter tiefer als Sangerhausen. Mit der Grubenbahn fuhren wir durch ein regelrechtes Labyrinth von Stollen zum Endpunkt der Grubenbahn, dort bekamen wir eine erste Erklärung, wie der Kupferschieferbergbau im Mansfelder Land funktionierte, dann fassten wir die Wathosen aus, und es ging auf einem horizontalen Stollen zum Anfang des Wetterflachens. Hier folgte der Stollen direkt dem einfallenden Flöz, und wir mussten 150 Höhenmeter absolvieren. Dadurch erreichten wir den Seegen-Gottes-Stollen. Es ging aber noch ein bissel weiter rauf, und dadurch kamen wir zum Jungen-Adolph-Schacht. Hier setzte auch der ältere Gonna-Stollen an, der in der ersten Betriebsphase um 1700 herum zur Entwässerung des Bergwerks genutzt wurde. Der tiefer gelegene Seegen-Gottes-Stollen lag ca. 30 Meter tiefer, und zu diesem mussten wir nun auch wieder absteigen. Jetzt hieß es: Wathosen anziehen! Hinein ging es in den Seegen-Gottes-Stollen, dem wir ca. 2km lang folgten, eine seeehr lange Strecke unter Tage! Die ersten 300 Meter behinderten runde Kiesel auf dem Grund des Stollens das Vorankommen. Der Stollen folgte nun eine lange Zeit dem Kupferflöz, und stets konnten wir links und rechts des Stollens den Versatz sehen, mit dem der Hohlraum, der nach Abbau des Erzflözes entstand, wieder verfüllt wurde. Eine Wahnsinnsarbeit, und alles akkurat gestapelt! Dann erreichten wir eine sehr beeindruckende technische Einrichtung, eine sogenannte Wasserbalance. Letztlich stellte dies eine Standseilbahn mit zwei umlaufenden Seilen dar, mit der durch Befüllen und Ablassen eines großen Tanks Erz von unten nach oben befördert werden konnte. Teilweise waren noch die Seillaufrollen zu sehen. Am höchsten Punkt waren noch zahlreiche Zahnräder zu bestaunen, hier war die Bremse für die Wasserbalance installiert. Nach dieser interessanten Sache, die eigentlich nicht zum Umfang unserer Führung gehörte, ging es weiter im Stollen zur eigentlichen Hauptattraktion: Der Marienglasschlotte! Zwischendurch wechselten wir das Gestein, nach dem Flöz schloss sich Anhydrit, dann Schiefer, und dann wieder Anhydrit an. Die Schlotte mussten wir durch eine Leiter erklimmen, mit Rucksack eine sehr knappe Angelegenheit. Nun noch drei bis vier steile Stufen mit Seil überwinden, und wir standen in diesem Naturwunder. Nun hatten wir über eine Stunde, um uns alles in Ruhe anzuschauen. Die Höhle war ca. 60m lang, und ich machte unzählige Fotos. Irgendwan mussten wir aber wieder zurück, und zwei Stunden später waren wir wieder kurz vor dem Schacht. Uwe und Nico gaben eine Runde Schmalzbrote mit Harzer Käse und auch echten Bergmannsschnaps aus. Wir überraschten die beiden mit einem zwar unvorbereiteten aber gut gesungenen Bergmannslied, nämlich Glückauf ihr Bergleut jung und alt. Die beiden waren sehr begeistert, und gaben uns dann gleich noch einen Schnaps aus! Jetzt noch fix mit der Grubenbahn fahren, in den Förderkorb reinstopfen, hinauf, und wir waren wieder am Tageslicht. Wow, was für eine tolle Aktion! Danke an meine Mitstreiter, die dabei waren und die Befahrung möglich gemacht haben, denn die Gruppe muss mindestens acht Personen umfassen.
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