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Auflistung meiner bisher gegangenen Touren


Einzelheiten zur Tour HTG-Zweitagestour, Tag 2

Aufbruchszeit21.May 2006, 09:30
Ankunftszeit21.May 2006, 18:30
KategorieMittelgebirge Mittelgebirgstour
Schwierigkeitschwer schwer
Länge in km31
Höhendifferenz960
Streckenprofilhier klicken!

Weitere Einzelheiten zur Tour

Die ganze Nacht lang hatte es teilweise stark geregnet. Wie viel Regen da auf den Harzboden gefallen war, sollten wir im Laufes des Tages noch häufig erleben, doch dazu später mehr. Die Nacht war für uns gegen 07:00 Uhr vorbei, und in den drei Zimmern wurde es allmählich rege. Auf dem Flur wurden wir bereits von Kaffeeduft empfangen, denn Heike war schon etwas früher aufgestanden und in der Küche fleißig zu Gange. Gegen acht Uhr war der Kamin gereinigt, das Geschirr vom Vortage abgewaschen und eine große Frühstückstafel eingedeckt. Kaum waren wir fertig, konnten wir auch Frank und Undine begrüßen, die erst heute anreisen konnten und uns zum Frühstück Brötchen mitgebracht haben. Es folgte ein schönes ausgiebiges Frühstück, und in dieser Zeit beruhigte sich das Wetter endgültig, nachdem es um 08:00 Uhr noch leicht getröppelt hatte.
Gegen 09:30 Uhr waren wir komplett abmarschbereit, und nun hieß es zunächst Abschied nehmen von Ronald, der mit dem Fahrrad wieder zurück nach Braunschweig wollte. Gemeinerweise, aber leider unvermeidlich, ging es ohne große Vorwarnung nach Verlassen der Hütte sofort steil hinauf zum Bismarck-Turm auf dem Kummel-Berg. Oben angekommen, konnten wir einen hervorragenden Ausblick auf Bad Lauterberg und das angrenzende Thüringen mit Eichsfeld und Ohmgebirge erhaschen. Es folgte ein Abstieg nach Nordosten. Als wir unten am Fahrweg angelangt waren, fiel uns auf, dass Heike und Rainer fehlten. Sie hatten die scharfe Linkskurve nach dem Bismarckturm aufgrund eines botanischen Fachgesprächs über Johanniskraut verpasst und waren über die falsche Seite des Kummel-Bergs abgestiegen. Nach einer kleinen Suchaktion waren wir aber schnell wieder komplett, und unsere nun 11-köpfige Wandergruppe - Undine, Frank und Rainer waren jetzt mit dabei - konnte die Tour fortsetzen. Über einsame Waldwege, Schneisen und Jägersteige gelangten wir über den Dicken Forstmeister, einen eindrucksvollen Bergahorn mit fast nicht mehr existierendem Stamm, der aber trotzdem tapfer die Baumkrone trägt, zu den Koboltstaler Köpfen. Hier mussten wir für heute nun auch Abschied von Frobald nehmen, der schließlich zu seinem Auto nach Sieber zurückwollte. Während Frobald also in Richtung Aschentalshalbe weiter stiefelte, stiegen wir über einen bequemen Weg hinauf zum Großen Koboltstaler Kopf. Bis hierhin hatten unsere Wanderstiefel viel auszuhalten, oder besser, abzuhalten, denn der Regen der Nacht hatte die Gräser auf dem Weg sehr nass für uns hinterlassen. Nach dem nun erreichten Gipfel (655 m) ging es auf einsamen und teilweise recht unwegsamen Schneisen in Richtung Sieberberg. Wie nicht anders von der Hochtourengruppe zu erwarten, hatten alle ihre Freude daran, matschige Pfade herunterzurutschen und durch die Kronen umgestürzter Fichten zu krabbeln. :-)
Nach dem Erreichen der breiten Forststraße wurde es dann wieder angenehmer, und wir konnten auf freier Schotterstrecke das Tempo etwas erhöhen. Zwischendurch wurden wir durch einen merkwürdigen Vogellaut in Erstaunen versetzt, der sich aber sehr schnell als die quietschenden Bremsen von Ronalds Fahrrad herausstellten. Statt um den Harz herum zu fahren, wie noch beim Frühstück angekündigt, hatte es ihn doch in den dunklen Harzwald gezogen, denn Aspaltstraßen sind doch viel zu langweilig, Harzer Waldwege mit frisch umgeknickten Fichten aber um einiges spannender!
Wir überquerten alsbald die Straße, die Sieber mit St.Andreasberg verbindet, und stiegen dann zum Sieberberg auf. Oberhalb von St.Andreasberg machten wir Mittagspause. Dann ging es weiter in Richtung Jordanshöhe. Durch das Sperrental gelangten wir zunächst zur Freibierquelle, die uns alle durch die überaus originelle Quellfassung beeindruckte, leider aber Abzüge in der B-Note erhielt, da sie weder Freibier noch überhaupt vernünftige Mengen an Quellwasser abgab!
Es folgte ein anstrengender Aufstieg zur Glückaufklippe, die einen schönen Ausblick auf St.Andreasberg und den Südharz bot. Schöner jedoch war der Ausblick auf den Bergwiesen der Jordanshöhe, die wir anschließend erklommen. Hier folgten wir teilweise der Landstraße nach Sonnenberg, teilweise dem Sonnenberger Graben. An einem markanten Linksknick des Grabens verließen wir die Grabenbrust (ja, das heißt wirklich so!) in Richtung Silberborn, Skikreuz und Oderteich. Nach Erreichen des Skikreuzes wurde uns klar, wieviel Niederschlag in der Nacht im Hochharz gefallen war. Der Weg in über 800 Metern Höhe glich eher einem breiten Bachbett als einem bequemen Waldweg. Hier hatten sich gerade abgeschlossene Schneeschmelze und die Regenmengen der Nacht zu einer sehr langen Pfütze zusammengetan! In Richtung Oderteich fanden wir sogar noch einen klitzekleinen Haufen Schnee vor. Der Abstieg zum Rehberger Graben fing jetzt an, an den Kräften vieler Teilnehmer zu zehren, denn der Weg erforderte bei nassen Steinen und moosigen Stellen vollste Konzentration. Erst bei Erreichen des Rehberger Grabens wurde es wieder angenehmer. Die erforderliche Aufmerksamkeit für den Weg führte teilweise zu prekären Situationen, als Peter bei der Suche nach einem geeigneten Baum für ein Pinkelpäuschen von drei Frauen verfolgt wurde, weil sie dachten, er kennt eine gescheite Abkürzung!
Als wir den Oderteich erreichten, zeigte sich Petrus von seiner freundlichsten Seite, und schickte ein paar Sonnenstrahlen zu uns herab, und wir konnten die eindrucksvolle Hochmoorlandschaft am Oderteich bei guter Beleuchtung bewundern. Über Märchenweg und Sonnenkappe gelangten wir jetzt zum Clausthaler Flutgraben, und die dampfige Luft, die den ganzen Tag über zu den Wolken aufgestiegen war, kam nun als Schauer wieder zurück! Der Regen war aber, wie auch am Vortage bereits, nicht so sehr schlimm, sondern teilweise sogar erfrischend. An der Steilen Wand angekommen, gab es noch eine kleine Trinkpause, ehe der finale Abstieg nach Altenau folgte. Die meisten wollten jetzt nur noch zurück zum Auto, und so waren wir der einhelligen Meinung, die Wolfswarte heute mal ausfallen zu lassen. Stattdessen liefen wir parallel zur Steile-Wand-Straße auf einem sehr schönen Wanderweg hinab zum Dammgraben, folgten diesem bis zum Gustav-Baumann-Weg, stiegen dann auf breiter Forststraße ab ins Tal der Großen Oker und gelangten so zurück nach Altenau. Nun musste nur noch der Glockenberg erklommen und überquert werden, und endlich waren wir zurück bei den Autos.
Bei allen Teilnehmern dieser tollen Wanderung möchte ich mich bedanken, es war ein wirklich tolles Wochenende!!


Letzte Änderung : 22-Aug-2023
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