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Auflistung meiner bisher gegangenen Touren


Einzelheiten zur Tour Pidinger Klettersteig

Aufbruchszeit23.July 2007, 08:30
Ankunftszeit23.July 2007, 18:00
KategorieKlettersteig
Schwierigkeitschwer schwer
Länge in km10
Höhendifferenz1250

Weitere Einzelheiten zur Tour

Nachdem ich mich am Vortag mit Uwe am Hintersee in der Ramsau getroffen hatte, ging es an diesem wettermäßig hervorragendem Montagmorgen gleich von null auf hundert los, wir hatten uns den Pidinger Klettersteig vorgenommen. Viel habe ich schon vom ihm gehört, sehr steil, sehr schwierig, ein Notausstieg. Höchste Zeit, sich selbst ein Bild davon zu machen! Um eins vorwegzunehmen: Als Einstiegstour sollte man den Pidinger Klettersteig nicht unbedingt nehmen. Ich habe vorher im Okertal und an der Kletterwand etwas trainiert, so dass ich mich kräftig genug fühlte, diese Herausforderung anzunehmen. Nun aber zur Tour:
Geparkt haben wir auf dem Waldparkplatz oberhalb von Schloss Staufeneck am Fuß des Hochstaufens. Zunächst ging es in mäßiger Steigung an der Mair-Alm vorbei, kurz vor der Koch-Alm ging es auf einen alten Forstweg, der an einem Geröllfeld unterhalb der Felswände endete. Im Geröll stand schon die Sonne mit Macht drin, und der erste Schweiß begann zu fließen. Nach zehn Minuten Gerölllatscherei waren wir am Fuß der Felswände und dem Einstieg zum Pidinger Klettersteig. Wir waren jetzt gut 1000 Meter hoch und hatten schon eine sehr schöne Aussicht auf Salzburg und das Alpenvorland in Richtung Norden.
Nach kurzer Rast legten wir die Klettersteigausrüstung an und starteten. Bereits die ersten Meter in der Wand zogen senkrecht hinauf und benötigten schon Armkraft. Es folgte ein kurzer Absatz, auf dem es einige Meter horizontal weiter ging, dann kam der nächste kleine Wandaufschwung. Nach diesem doch schon sehr ordentlichen Anfang flacht der Weg rasch ab. Es geht links einer Rinne in steter Steigung durch Latschenkiefern den Hang hinauf, ab und zu erleichtern Holztreppen das Hinaufkommen. Am Ende jener Rinne biegt der Klettersteig links um, und es folgt eine längere Strecke reinen Gehgeländes. Die nun folgende ca. 80m hohe, senkrechte Felswand wird gemeinerweise in meinem Rother-Klettersteigführer verschwiegen. Uwe hat hier die Kletterschuhe angezogen, um besser am Fels zu haften. Man konnte es jedoch auch mit Bergstiefeln gut bewerkstelligen. Hier begann sich mein Standplatzkarabiner zu lohnen, den ich allen für solche Klettersteige nur empfehlen kann. Ein HMS-Karabiner und eine Bandschlinge (deutlich kürzer als die Schlingen vom Klettersteigset) reichen für diese dritte Sicherung am Klettersteig und haben mir an einigen Stellen Zeit gegeben, in Ruhe die Klettersteigsetkarabiner umzuklinken. Dies spart Armkraft, die man beim Pidinger Klettersteig bis zum Ende wirklich braucht! So, zurück zur 80m hohen Felswand. Hier führt der Steig teils senkrecht, teils im Zickzack, hindurch, wir gelangten dadurch auf einen weiteren ungesicherten Teil im Gehgelände, an dessen Ende sich dann tatsächlich der oft erwähnte Notausstieg befindet. Es folgte dann eine muntere Gratkletterei, der sich der schöne Panoramaquerweg anschloss. Dieser Querweg mündete in eine kleine, karähnliche Mulde. Hier hielten Uwe und ich noch eine kurze Rast, ehe es zum krönenden Finale ging. In sehr schwieriger Kletterei, teilweise ganz ohne Tritte bzw. Griffe, zieht sich das Drahtseil die Gipfelwand hinauf, ca. 200 Meter. Zwischendurch kann man sich, nach der Überschreitung eines kleinen Kopfs, in das Wandbuch eintragen. Ein Begeher, der uns überholt hat, schrieb hier hinein: "Der Pidinger, des is scho a Hund!". Recht hat er, denn nach dem Wandbuch kommt noch einmal eine sehr schwierige Wandstelle, die dann die letzten Kraftreserven der Arme fordert, ehe man erschöpft am Ausstieg ankommt! Uwe hat immer schnell gemerkt, wenn schwierige, anstrengende Stellen kommen, weil ich dann irgendwo über ihm angefangen hab zu fluchen. :-) Nach dem Steig haben wir erstmal eine Gipfelrast gemacht, während der wir uns mit einem Österreicher unterhielten. Es wurde uns gleich noch der neue Klettersteig am Berchtesgadener Hochthron empfohlen, inklusive einer Beschreibung, wie man das Mittagsloch am Stöhrhaus findet. Uwe und ich gingen dann noch zum Staufenhaus und tranken gemütlich ein Bier, dann ging es über den Wanderweg hinunter zur Steiner-Alm, und nach einer dortigen Einkehr zurück zum Parkplatz. Meine Füße konnten sich dann noch über eine Abkühlung im dortigen Wassertretbecken erfreuen.
Alles in allem eine gelungene Tour. Empfehlenswert sind übrigens Handschuhe, da sich sonst mit Sicherheit Abnutzungserscheinungen an den Handinnenflächen und Fingern einstellen werden. Die Sicherungseinrichtungen sind in tadellosem Zustand, wir haben auf der ganzen Länge nicht eine einzelne Drahtlitze herausschauen sehen.

Bilder zu dieser Tour sind in dieser Galerie zu finden.
Da geht's rauf
Da geht's rauf
Blick nach Salzburg
Blick nach Salzburg
Uwe im Einstieg
Uwe im Einstieg
Verfolgung durch die Bundeswehr
Verfolgung durch die Bundeswehr
Der namensgebende Ort
Der namensgebende Ort
Die erste Herausforderung
Die erste Herausforderung
Im Quergang
Im Quergang
Oberhalb der 80m-Wand
Oberhalb der 80m-Wand
Jense auf dem Grat
Jense auf dem Grat
In der Gipfelwand
In der Gipfelwand
Die Marilyn-Dohle
Die Marilyn-Dohle
Holz auf die Hüttn!
Holz auf die Hüttn!
Die Stoaner Alm...
Die Stoaner Alm...



Letzte Änderung : 22-Aug-2023
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