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Auflistung meiner bisher gegangenen TourenEinzelheiten zur Tour Biwaktour Tag 4
Weitere Einzelheiten zur TourGeschlafen hatte ich erstaunlich gut. Das Thermometer meiner Uhr zeigte kurz nach Ende der Dämmerung -3,9 Grad Celsius. Einmal in der Nacht habe ich einen Schluck Tee getrunken, das hat wieder etwas Temperatur in den Schlafsack gebracht.Also nun war es 07:40, und ich musste mal. Ein eigentlich nicht ungewöhnliches Problem, möchte man sagen. Jetzt hatte ich hier aber eine bizarre Konstellation: Zunächst war einer meiner vier Socken nicht im Fußende des Schlafsacks, wo ich ihn vermutet habe. Die Hose lag auf dem Boden der Hütte und war derart angefroren, dass Steinchen des Schotterbelags am Stoff klebten! Die Schuhe, am Vorabend nass, waren so steifgefroren, dass ich im ersten Ansatz nur die Schnürsenkel verbiegen konnte. Zu meiner großen Freude war die Hütte so gebaut, dass ich eine Art, nennen wir es mal Balkon, nutzen konnte. Wozu, das sollte jeder, der aufmerksam gelesen hat, selbst nachvollziehen können. Erleichtert suchte ich also nach dem fehlenden Socken und fand ihn zwischen Schlafsack und Hütte. Jetzt wurde mir mittlerweile aber wieder kalt, ich war ja noch nicht angezogen (langärmliges Unterhemd und Unterhose), also zum Aufwärmen nochmal in den kuschligen Schlafsack. Nach fünf Minuten nächster Anlauf. Socken anziehen war jetzt kein Problem, die waren ja nicht gefroren, dank der neuen Schlafsackfußraumtechnik. Die Hose konnte ich vom Boden abhebeln und sie nach kurzer Überwindung zurechtbiegen. Zwei Minuten später war die Hose angezogen und ein Hemd über das Unterhemd gezogen. Aber jetzt musste ich mich den Schuhen stellen. Im ersten Versuch, die Füße hineinzubekommen, ging nichts. Ich walkte die Schuhe mit den Füßen und meinem Körpergewicht durch, da wurde es etwas besser. Nach viel Kraftaufwand war der rechte Fuß endlich im Schuh (keine Angst, auch im rechten!), der linke folgte drei Minuten später. Soo, das schwerste war geschafft. Jetzt übernahm die Routine der letzten zwei Morgen die Kontrolle und bald konnte ich nochmal Tee aufsetzen. Und ab da lief auch alles wie am Schnürchen. Auf dem Weg zum Stieglitzeck widerstand ich zweimal der Versuchung, zum Großen Wehr abzusteigen (keine Chance mehr ohne Schneeschuhe, bei 30cm Neuschnee), und bei Erreichen der Bushaltestelle stellte ich fest, dass der nächste Bus bereits in sechs Minuten kam! Jetzt wird sicher der eine oder andere sagen, dass das nichts besonderes sei, aber ich behaupte, bei einem Bustakt von zwei Stunden ist das schon was besonderes! Etwas gruselig war das schon, morgens um zehn in einer gottverlassenen Ecke des Harzes zu stehen. Der Busfahrer war sehr wortkarg, wir einigten uns stillschweigend darauf, das Gespräch auf das allerallernötigste zu beschränken (einmal Clausthal, Kronenplatz, bitte 2 Euro 15 Bitte Danke). Aber in meinem Innersten war ich froh gelaunt, ich hatte meine Tour unter wettermäßig schwierigen Bedingungen zu einem erfolgreichen Ende gebracht! Hier nun meine Erfahrungen Schutzhüttenqualität:
Verhaltenserfahrungen:
Nachlese/Epilog In Clausthal buddelte ich zunächst mein Auto aus und fuhr dann nach Romkerhalle. Mein Rucksack wurde in Windeseile umgepackt, so dass letztlich nur noch der Tee, die Schneeschuhe und die Carvelinos drin waren. Die Winterstiefel tauschte ich gegen die steigeisenfesten Stiefel aus, denn hieran passten die Ski. Ich stieg zum Kästehaus auf, aß eine lecke Currywurst mit einem großen Berg Pommes, und fuhr dann das kleine Stückchen vom Kästehaus bis zur Mausefalle ab. Mehr gaben Weg und Schneeverhältnisse leider nicht mehr her. Und dann ging's nach dem Abstieg endlich nach Hause!
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