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Auflistung meiner bisher gegangenen Touren


Einzelheiten zur Tour Von Þorsmörk nach Emstrur

Aufbruchszeit16.June 2012, 11:55
Ankunftszeit16.June 2012, 18:15
KategorieBergwanderung Bergwanderung
Schwierigkeitmittel mittel
Länge in km18
Höhendifferenz630
Streckenprofilhier klicken!

Weitere Einzelheiten zur Tour

Am 16.Juni war es endlich soweit: Bei relativ gutem Wetter starteten Stefan und ich zum Laugarvegur, dem wohl berühmtesten Wanderweg Islands. Er führt von Þorsmörk nach Landmannalaugar quer durch das unbewohnte Hochland. Am ersten Tag ließen wir uns von Maik nach Selfoss fahren. Dort stiegen wir in den Hochlandbus, der uns über den Seljalandsfoss nach Þorsmörk bringen sollte. Doch zunächst galt es, die Modalitäten der Busfahrt zu klären. Es gab nämlich keinen Bus, der von Selfoss nach Þorsmörk fuhr, sondern man musste von Selfoss zunächst bis zu einer Tankstelle kurz vor Hella fahren, um dann in den richtigen Bus umzusteigen. Das schreibt und liest sich in der deutschen Heimat zwar sehr unkompliziert, aber in Selfoss vor Ort, mit 17kg Gepäck dabei ist es kein Spaß, in den zunächst falschen Bus nach Landmannalaugar einzusteigen, erst recht nicht, wenn der Busfahrer nur schlecht Englisch spricht und etwas von „in five minutes change car“ erzählt.
Aber ab Hella waren wir wieder bester Laune, denn wir stiegen in den dann richtigen Bus und waren sogar die einzigen Fahrgäste. Ja, warum will denn niemand sonst nach Þorsmörk? Egal, die Aussicht, mit diesem Bus auf Hochlandpisten zu fahren und dabei ganz vorne die beste Sicht zu haben, war sehr verlockend. Am Seljalandsfoss kurzer Aufenthalt, dort stieg auch noch ein deutsches Pärchen zu. Nach einem Kilometer hörte dann die Asphaltstraße auf, und die Wege wurden immer rumpeliger. Wir bogen in das von Schwemmflächen geprägte Tal des Markarfljót ein, nördlich des Eyjfjallajökulls. Immer wieder querten wir kleinere Flüsse, die von Süden aus dem Gebirge kamen, Brücken gab's keine, der Bus musste furten. Nach ca. einer Stunde näherten wir uns dem bewaldeten Kessel von Þorsmörk, eine wirklich beeindruckende Landschaft, liebliche grüne Täler und Hänge in ansonsten schroffer Gebirgslandschaft. Nach Überqueren der letzten und größten Furt vor Langidalur waren wir am Ziel. In der FI-Hütte trugen wir uns in die obligatorische Liste der Laugarvegur-Wanderer ein, und dann ging es richtig los. Durch liebliche Wiesentäler stiegen wir auf zu einer kleinen Anhöhe, dort erwartete uns die hochinteressante Höhle von Snorraríki, selbstverständlich mit einem Cache. Hier waren unsere Kletterkünste gefragt, ich würde es mit II+ einstufen, für einen T4 jedenfalls schon ziemlich heftig.
Nachdem dies geschafft war, ging es weiter durch den wunderschönen Wald des Þors, denn dies ist die Übersetzung für Þorsmörk. Nach einer halben Stunde war der Spaß aber vorbei, wir näherten uns der ersten Furt über den Fluss Þröngá. Viel Schlimmes hatten wir im Vorfeld über sie gelesen, aber die Wattiefe war mit Knietiefe nicht so arg wie befürchtet. Dennoch war die Strömung nicht zu verachten, und das Wasser war auch sehr kühl. Nach der Furt zogen wir uns die Stiefel an, und die harmlos aussehenden Wolken ließen Graupelkörner auf uns herniederprasseln. Na super! Es half nichts, Regenklamotten anziehen und weiter! Wir stiegen einen kleinen Bergrücken in Richtung Gráfell auf, bogen dann aber wieder ins Tal nach Westen ab. Bei schönem Wetter wäre dies vermutlich eine sehenswerte Ecke gewesen, aber bei Wind und Regen hatte wir keine Augen dafür. Der Wettergott hatte jedoch alsbald ein Einsehen und stellte den Regen wieder ab. In kleinen Aufschwüngen gewannen wir stetig an Höhe, und näherten uns einer gewaltigen Schlucht. Wir trafen auf dem Weg dort noch drei Mountainbiker. Unglaublich, wo man die überall trifft. Über die Fremri Emstruá ging es auf einer abenteuerlichen Holzbrücke, Auf- und Abstieg an den Rand der Schlucht waren mit Seilen und Ketten versichert. Oberhalb des jenseitigen Brückenendes sahen wir eine Bremsspur eines Radfahrers, sehr knapp an der Schlucht!
Jetzt war unser Tagesziel, die Emstrur-Hütte, zum Greifen nah. Wir mussten nur noch das Plateau gewinnen, auf einem rutschigen Schuttweg, zwei Bäche durchwaten, und schon waren wir da. Die Hütte bestand eigentlich aus vier Hütten, drei zum Übernachten, eine für die sanitären Anliegen. Eine der Wohnhütten war geöffnet und mit vielen Gästen gut gefüllt und mit einem Gasofen irre aufgeheizt. Alle kamen von Norden, vom See Álftavatn und waren in der Sandwüste Emstrur in Schnee und Graupel geraten. Die Stimmung war jedoch gut, und das Wetter so toll, dass wir noch den Aussichtspunkt in die Schlucht der Markarfljót besuchten, ein 180 Meter tiefer Canyon. Auch die riesigen Gletscher Eyjafjallajökull und Myrdalsjökull waren bestens zu sehen. Ein richtig tolles Abendprogramm also. Einziger Minuspunkt der Hütte: Irgendwann am Abend kam ein Jeep, und jemand sperrte das letzte offene Klo zu, was die 16 Leute auf der Hütte nicht gerade erfreute.
Fazit: Ein schöner Einstieg in den Laugarvegur. Wir waren sehr gespannt, was der nächste Tag so bringen würde.

Bilder zu dieser Tour sind in dieser Galerie zu finden.
Unser Bus!
Unser Bus!
Unterwegs nach Þorsmörk
Unterwegs nach Þorsmörk
Aufbruch im Nationalpark
Aufbruch im Nationalpark
Höhle am Wegesrand
Höhle am Wegesrand
Rieesige Birken
Rieesige Birken
Jense auf Felsvorsprung
Jense auf Felsvorsprung
Birkenwald und Wiesenblumen
Birkenwald und Wiesenblumen
Ende der Ausbaustrecke
Ende der Ausbaustrecke
Schlucht der Markarfljót
Schlucht der Markarfljót
Bizarrer Berg
Bizarrer Berg
Markarfljót-Schlucht
Markarfljót-Schlucht
Wahrscheinlich Bärenklau
Wahrscheinlich Bärenklau
Brücke über die Fremri Emstruá
Brücke über die Fremri Emstruá
Die Emstrur-Hütten
Die Emstrur-Hütten
Socken wollen trocknen
Socken wollen trocknen
Am Markarfljótgljúfur
Am Markarfljótgljúfur
Blick zum Hattafell
Blick zum Hattafell
Ausläufer des Myrdalsjökull
Ausläufer des Myrdalsjökull
Gästebuch in Emstrur
Gästebuch in Emstrur



Letzte Änderung : 22-Aug-2023
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