Startseite
Über Mich
AHP4
Galerie
Sehschlangen
Tourenbuch
Bookmarks
Elektronik
Bewertung
Geschichten
Nach der Großen Luttertalumrahmung und der Harzüberquerung Wieda-Clausthal stelle ich hier eine dritte großartige Wanderung durch den Harz vor.


Zunächst einige Eckdaten:
Start- und Zielort : Romkerhalle im Okertal
Weglänge : ca. 35 km
Höhenmeter : ca. 1100 m
Kategorie : Anspruchsvolle Tagestour durch den Hochharz
Einkehrmöglichkeiten : Restaurant Romkerhalle (Öffnungszeiten unbekannt), Marienteichbaude (Öffnungszeiten 11:00-18:00, Ruhetag unbekannt), Blockhütte am Scharfenstein (10:00-16:00, Ruhetag unbekannt), Brocken (09:00-20:00, kein Ruhetag), Torfhaus-Hütte des DAV (Donnerstag Ruhetag).
Kartenmaterial : Wandern im Westharz, 1:50.000
Schwierigkeiten : Besteigung des Steffenstalskopfes und Querung vom Waldjugendheim Ahrendsberg zum Jägersteig
Die gesamte Tour lässt sich grob in folgende Abschnitte einteilen:
  1. Aufstieg zum Steffenstalskopf
  2. Vom Salzstieg zum Marienteich mit geringen Steigungen
  3. Aufstieg zum Skidenkmal oberhalb des Eckertals
  4. Begehung des Pionierwegs bis zum Scharfenstein
  5. Sehr steiler Aufstieg zum Brocken auf dem Hirtenstieg
  6. Abstieg nach Torfhaus über den Goetheweg
  7. Abstieg zum Okerstausee durch das Kalbetal
  8. Steiler Aufstieg zum Großen Ahrendsberg auf dem Reitsteig
  9. Abstieg nach Romkerhalle über den Jägersteig

Nun aber genug der Zusammenfassungen, der Weg selbst soll nun beschrieben werden. Gestartet wird in Romkerhalle. Das Auto kann auf dem großen Parkplatz gegenüber des Wasserkraftwerkes der Okertalsperre abgestellt werden. Man sollte recht früh die Wanderung beginnen. Ich selbst bin um 09:15 Uhr gestartet und war um 18:45 Uhr wieder zurück.

Man folgt ein kurzes Stückchen der Bundesstraße in Richtung Romkerhaller Wasserfall. Im Winter kann man hier ein großartiges Eiskunstwerk bestaunen. Nach der Brücke folgt man dem geschotterten Weg in das Tal der Großen Romke, das aber schon bald nach rechts in das Große Steffenstal verlassen wird. Alsbald gewinnt der Weg reichlich an Höhe und verlässt das Steffenstal in einer scharfen Linkskurve. Nach dieser Linkskurve zweigt rechts ein Ziehweg ab, der genutzt werden kann, um den aussichtsreichen Steffenstalskopf zu ersteigen. Eine andere Möglichkeit stellt der weitere Verlauf des Steffenstals dar, der zu einem Forstweg führt, dem man nach links zum Gipfel folgen kann.
Der Name Steffenstalskopf ist auf meinem eigenen Mist gewachsen. Die Karte schweigt sich bezüglich eines Namens aus. Er liegt zwischen dem Kopf der Großen Romke und dem Großen Ahrendsberg und bietet einen fantastischen Tiefblick in das Romketal. Falls jemand weiss, wie dieser Berg wirklich heisst, kann er mir dies gerne mitteilen. Der Aufstieg gestaltet sich in keiner Variante sehr einfach, bei Nässe ist der Weg über den Ziehweg vorzuziehen.

Nach einer kurzen Pause nach dem anstrengenden Aufstieg zum Steffenstalskopf wird der Gipfelkamm in Richtung Osten verfolgt. Man gelangt dadurch zum Salzstieg, einem breiten Hauptforstweg, der vom Ahrendsberg in Richtung Bad Harzburg führt. Dort muss man zunächst dem Salzstieg in Richtung Bad Harzburg folgen, um bei der nächsten Möglichkeit rechts abzubiegen in Richtung Marienteich. Nach ca. 1,5 Kilometern kommt man an der Lkw-Abfertigungseinrichtung des Steinbruchs Huneberg an, ab hier muss leider eine Apshaltstraße zum Wandern herhalten. In einer scharfen Linkskurve der Straße biegt scharf links ein Forstweg ab. Hier steht leider kein Schild, aber der Weg führt in Richtung Marienteichbaude. Nach ca. 300 Metern zweigt nach rechts ein schmaler Weg ab, der zunächst den Spitzenbach quert und uns dann direkt zur Marienteichbaude führt. Hier kann bei Bedarf eingekehrt werden, allerdings ist die Lage wegen der Nähe der lauten Bundesstraße B4 nicht sehr romantisch.

Nach der Marienteichbaude folgt der meiner Meinung nach gefährlichste Abschnitt der gesamten Strecke. Es muss ein reissender Strom überquert werden, nächlich der Verkehrsstrom der B4, die an dieser Stelle vierspurig ist. Hier ist wirklich äusserste Vorsicht geboten, da die Straße wegen der Kurve schwer einzusehen ist!!
Hat man dieses Hindernis überwunden, gelangt man an den Marienteich, der über die Dammkrone nördlich umgangen wird. Ab hier folgt man dem breiten Forstweg, vorbei am Baste-Born, bis zu einer Gruppe Bänke, wo der Salzstieg geradeaus nach Torfhaus beginnt. Der breite Weg wird nach links weiterbegangen, nach kurzer Zeit wird das Radautal durchquert. Besonders nach der Schneeschmelze treffen von rechter Seite zahlreiche kleine Rinnsäle ein, die sich in der Radau zu einem ansehnlichen Bach treffen. Alsbald wird der Kaiserweg überquert, man folgt dem breiten Wanderweg jedoch immer strikt Richtung Osten, bis nach rechts der Weg zum Skidenkmal beginnt. Dort bietet sich eine Gelegenheit zur Rast, denn sowohl Bänke mit Tisch als auch ein kleiner Unterstand lassen sich hier nutzen. Erfreulich ist, dass an dieser Stelle ein Abstieg in das Eckertal möglich ist. Auf diese Möglichkeit weist eine Tafel hin.

Nun beginnt ein sehr interessanter Streckenabschnitt. Zunächst wird vom Skidenkmal steil in das Eckertal abgestiegen. Im Tal trifft man auf den Pionierweg, er bietet dem Wanderer die Gelegenheit, den Eckerstausee komplett zu umrunden. Dem Pionierweg wird nach rechts, flussaufwärts, gefolgt. Wer hier keine ordentlichen Wanderschuhe anhat, wird höchstwahrscheinlich Probleme bekommen, denn teilweise behindern morastige Stellen das Vorankommen. Doch die links fliessende Ecker entschädigt dies mit großen landschaftlichen Reizen. Nach ungefähr 800 Metern im Tal muss die Ecker ohne Brücke überquert werden. Dies wurde in der Schilderung am Skidenkmal sehr dramatisch dargestellt, zeigt sich aber in der Wirklichkeit als Passage der Ecker, die von teilweise Pkw-großen Granitblöcken durchsetzt ist. Dennoch ist hier bei Regenwetter gewisse Vorsicht geboten. Nach dieser Eckerüberquerung wird auf einem meist gut gangbaren Weg nach knapp 5 Kilometern Scharfenstein erreicht. Zunächst fällt links auf der Wiese die alte Ruine der Scharfenstein-Alm auf. Nach kurzem Fußweg auf dem alten Kolonnenweg gelangt man zur Blockhütte am Scharfenstein. Ich war an diesem Platz zuletzt vor vier Jahren, und es hat sich seitdem einiges verändert. Die wirklich hässliche Plattenbau-Kaserne wurde abgerissen, das Gelände aufwändig renaturiert. Wo früher die Kaserne stand, befindet sich nun eine Nationalpark-Informationsstelle im Blockhaus-Stil, die obendrein für den Wanderer zahlreiche Schmankerl anbietet (Schmalzbrote und diverse kühle Getränke).

Am Scharfenstein heisst es dann, Kräfte sammeln für den folgenden gewaltigen Aufstieg zum Brocken. Innerhalb 4 km überwindet der Hirtenstieg 500 Höhenmeter. Die Bezeichnung Hirtenstieg ist nicht mehr ganz zutreffend, der Weg führt ausschließlich auf Betonplatten bis zum Brockengipfel. Der einzige Vorteil ist, dass beim Aufstieg die Platten guten Halt geben bei Steigungen zwischen 20 und 30 Prozent. Oben auf dem Brocken hat man hoffentlich gute Sichtverhältnisse, die die vergossenen Schweisstropfen rechtfertigen. Falls oben doch schlechtes Wetter sein sollte: Ich nehme keine Beschwerden entgegen. :-) Vielleicht denkt der erschöpfte Wanderer auch kurz an Brocken-Benno, der den höchsten Berg des Harzes schon über 2000mal bestiegen hat.

Nach einer kurzen Pause auf dem Brocken sollte schleunigst der Abstieg zum Torfhaus in Angriff genommen werden, denn bis zur Romkerhalle ist es noch ein weiter Weg. Dazu schließt man sich bei gutem Wetter einfach den anderen Leuten an, die über den Goetheweg nach Torfhaus wollen. Am Torfhaus bieten sich viele Gaststätten für eine eventuelle Einkehr ein. Ich möchte hier speziell auf die Torfhaus-Hühtte der Alpenvereinssektionen Hannover und Braunschweig verweisen. Ab dem Torfhaus folgt der hoffentlich noch gut gelaunte Wanderer dem Verlauf der Bundesstraße auf Wanderwegen, die westlich von ihr verlaufen. Nach ungefähr 1,3 km zweigt nach links die asphaltierte Straße ins Kalbetal ab. Ihr folgt man bis zum östlichsten Ausläufer des Okerstausees. Durstige Kehlen finden vorher am ersten Abzweig nach rechts im Kalbetal eine kleine Quelle.
Ist man am am Okerstausee angelangt, hat man nur ganz kurz Zeit, um einen Blick auf den See zu werfen (bei hohem Wasserstand), denn sofort wird rechts abgezweigt, um dem Bachverlauf der Großen Hune zu folgen. Doch schon nach 150 Metern ist es aus mit der Gemütlichkeit, denn man muss links in den Reitsteig einbiegen, der sehr steil bis zum Waldjugendheim Ahrendsberg führt. Links hinter dem Jugendheim geht der breite Fahrweg weiter in Richtung Ahrendsberger Klippen und Hallescher Hütte, doch kürzer ist es, wenn man schräg links in den Wald hinein geht. Auf den Wanderkarten ist dieser Weg zwar eingezeichnet, doch fehlen hier die Markierungen (grüner Kreis ?). Man braucht aber im Prinzip nur der Schneise zu folgen und gelangt am höchsten Punkt des Weges an den Rande einer Lichtung. Hier biegt man links ab, indem man sich an der Kammlinie des Ahrendsberges orientiert (Richtung Nordwest). Bald verläuft der Weg gut erkennbar in einen dichten Fichtenwald, wo einige umgestürzte Bäume im Weg liegen. Nach kurzer Zeit gelangt man auf den Forstweg, wo der Anschluss an den Jagdsteig schon ausgeschildert ist. Der Jagdsteig bringt uns in zahlreichen Serpentinen bequem hinab nach Romkerhalle.


Diese Wanderung habe ich am 11.Juli 2003 wiederholt. Dabei habe ich auch daran gedacht, mir die benötigten Zeiten zu notieren. Die Ergebnisse möchte ich natürchlich nicht denen vorenthalten, die beabsichtigen, diese Tour selbst zu unternehmen.
Zwiwschen Salzstieg und Marienteich musste ich von der oben beschriebenen Strecke abweichen, da in der Nähe des Steinbruchs Holzfällarbeiten stattfanden. Daher ist meine Zeit zwischen Salzstieg und Marienteich nicht repräsentativ.
OrtsbezeichnungHöhe [m] Uhrzeit [hh:mm]Bemerkung
Romkerhalle33008:20Start!
Steffenstalskopf58508:5010 Minuten Pause
Salzsteig/Abzweig Ringweg62709:09
Salzstieg Schutzhütte64309:16Baumfällarbeiten
Marienteich60010:115 Minuten Pause
Baste-Born60010:26Flaschen aufgefüllt, 5 Minuten Pause
Radau58710:44
Ski-Denkmal66511:085 Minuten Pause
Eckerquerung65011:255 Minuten Pause
Scharfenstein63012:1015 Minuten Pause
Brocken114213:1935 Minuten Pause
Eckersprung89014:34
Torfhaus81315:2645 Minuten Pause
Kalbe/Okerstausee42017:15
Jugendwaldheim Ahrendsberg56017:35
Romkerhalle33018:15Ziel erreicht!

Letzte Änderung : 22-Aug-2023
Copyright Jens Köhler, Wolfsburg, Obere Dorfstraße 10d