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Auflistung meiner bisher gegangenen Touren


Einzelheiten zur Tour Erste Schneeschuhtour zum Brocken

Aufbruchszeit2.December 2017, 08:20
Ankunftszeit2.December 2017, 16:15
KategorieSchneeschuhtour Schneeschuhtour
Schwierigkeitschwer schwer
Länge in km26
Höhendifferenz940
Streckenprofilhier klicken!

Weitere Einzelheiten zur Tour

In den letzten Tagen gab es im Harz reichlich Neuschnee, wetteronline meldete für den Brocken 50cm Schneehöhe. Das sollte eigentlich genügen für eine ordentliche Schneeschuhwanderung, die erste der Wintersaison 2017/18. Sehr früh bin ich aufgestanden, um kurz nach sieben bin ich aufgebrochen nach Ilsenburg, kurz nach acht war ich auf dem kleinen gebührenfreien Wanderparkplatz unweit des Blochhauers. Alles zusammengepackt, und los ging es. Im Ilsetal war alles nur von einer hauchdünnen Pulverschneeschicht bedeckt, an den Einsatz der Schneeschuhe war noch nicht zu denken. Die Ilse entlang ging es stetig bergauf, an den lauten Ilsefällen vorbei, die Bremer Hütte passierend dann steiler werdend hinauf zur Stempelsbuche. Auf dem schmalen Pfad quoll sehr viel Wasser aus dem Boden, bei den kalten Temperaturen ist dies dann zu kleinen Eiskaskaden gefroren, sehr schön anzuschauen.
Kurz vor Stempels Buche überholte ich zwei eigentlich sehr zügige Wanderer, die mich aber an der Schutzhütte wieder einholten und mit denen ich ein kleines Frühstyxgespräch führte. Ich ließ mir Zeit und die beiden vor mir aufbrechen. In der Höhe von ca. 610 Metern lag nun doch schon etwas Schnee, aber noch nicht genug für die Schneeschuhe. Hups, dann ist es schon wieder passiert, und ich verlief mich tatsächlich. Keine Ahnung, warum mir das immer im Winter passiert. Glücklicherweise entdeckte ich einen kleinen Pfad, auf dem ich improvisieren konnte und nach einiger Zeit wieder auf den geplanten Aufstiegsweg zum Brocken zurückfand.
Ab ca. 860 Metern Höhe konnte man schon von einer geeigneten Schneedecke reden, und ich legte endlich die Schneeschuhe an. Es waren vor mir relativ wenige unterwegs, und es war eine herrliche Wühlerei hinauf zum Brockengipfel. Hoch erfreut war ich, dass die Bewölkung auflockerte und sich blaue Lücken auftaten. Irgendwann leuchteten die ersten Fichten im Sonnenlicht auf, ein toller Anblick!
Oben angekommen war etwas Betrieb, aber es war noch nicht allzu überlaufen. Die Fernsicht war ganz in Ordnung, und ich genoss das windstille Wetter sehr. Vor dem Brockenbahnhof konnte ich in der Sonne einen Glühwein genießen, dann ging es auf der Brockenstraße weiter. Junge, der Schnee war trotz Split sehr glatt, und mehrere Male ruderte ich heftig mit den Armen, wenn mir mal wieder eine glatte Stelle einen Fuß wegriss. Aber ich kam gut voran, und ca. 45 Minuten später erreichte ich das Brockenbett. Die Schutzhütte war besetzt, aber ich wollte eh keine Pause machen und ging direkt zur Schierker Schutzhütte weiter. Der Weg zu den Brockenkindern war mit Flatterband gesperrt (Sturmschäden), aber das kümmerte mich nicht. Andere haben sich auch nicht drum geschert und legten eine Spur mit normalen Schuhen. Die Spur taugte leider nichts, ich stellte dies leider erst fest, als ich ca. 80m vom regulären Pfad abgewichen war. Selbst mit Schneeschuhen war der Weg zurück zum Wanderweg kein Zuckerschlecken, aber - hey - darum war ich doch hier. ;-)
Als ich den Weg wiedergefunden hatte, wurde es erheblich leichter, kein einziger querliegender Baum. Nur kurz vor der Querung hinüber zu den Leistenklippen lagen ein paar Bäume quer, die ich aber gut umgehen konnte. Zwei Wanderer kamen mir entgegen. Ui, mutig, mit Laufschuhen durch den tiefen Schnee. Ja, sagten die beiden, eigentlich wollten sie joggen, aber das hat sich irgendwie anders entwickelt. ;-)
Nun kam ich aus dem Wald heraus, es wurde sonnig, und auf einem tollen Weg ging es zur Oberen Zeterklippe. Dort oben machte ich eine kleine Pause in der Sonne mit Blick auf den Brocken. Dann ging es hinab nach Osten zur Mittleren und Unteren Zeterklippe. Hier wollte ich mal einen neuen Weg ausprobieren, das ging auch zuerst ganz gut, aber dann erreichte ich eine Totholzzone, wo unglaublich viele Bäume querliegen. Was tun? Ich folgte der Spur des Hirsch- und Rehwilds in Erinnerung meines Physiklehrers, der Anhänger der kosmischen Faulheit war. Und in der Tat, die Hirsche wählten eine Spur, die minimale Baumüberkletterungen beinhaltete, wobei einfacher noch längst nicht einfach bedeutet. Aber es ging alles gut, und ich kam am oberen Ende des Schindelstiegs aus. Ich folgte dann dem Schindelstieg für ca. 1,8km, wechselte dann auf eine Forststraße, und ganz am Ende stieg ich über einen kleinen Pfad ab in das Ilsetal. Der Rest war nicht weiter erwähnenswert. Eine tolle Wanderung, und auch der Schneeschuhspaß kam nicht zu kurz.


Letzte Änderung : 22-Aug-2023
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