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Auflistung meiner bisher gegangenen Touren


Einzelheiten zur Tour HTG-Schwabentour Tag 7: Von Kreuzthal nach Röthenbach

Aufbruchszeit24.May 2024, 08:45
Ankunftszeit24.May 2024, 18:00
KategorieMittelgebirge Mittelgebirgstour
Schwierigkeitschwer schwer
Länge in km29
Höhendifferenz1140
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Streckenprofilhier klicken!

Weitere Einzelheiten zur Tour

Die Nacht in Kreuzthal war bei gekipptem Fenster (wir waren zu dritt im Zimmer) vermutlich die kühlste der ganzen Wanderwoche, wir waren ja auch 800m hoch in einem tief eingekerbten Tal. Heute hatten wir die Königsetappe vor uns, viele Kilometer, viele Höhenmeter, und das Wetter war auf unserer Seite! Ohne Vorwarnung ging es gleich den höchsten Berg der ganzen Wanderwoche hoch. Der Schwarze Grat erwartete uns. Hierzu verließen wir allerdings ganz kurz den Freistaat, denn der Schwarze Grat ist mit seinen 1.118 Metern der höchste Berg in Württemberg (also ohne Baden!). Da der Schwarze Grat aber kein echter Grat ist, sondern auch nur eine bewaldete Kuppe, haben die Württemberger einen riesigen Aussichtsturm mit 190 Stufen gebaut. Nachdem also der Gipfel erklommen war, mussten wir auch noch all die Stufen zum Turm rauf, aber es hat sich gelohnt. Die Alpen kamen jetzt teilweise raus, und nach Norden hatten wir wirklich tolle Ausblicke, z.B. nach Isny.
Der Abstieg nach Süden war ziemlich steil und stolperig. Dann galt es noch, das Raggenhorn zu erklimmen. Leider war die Aussicht nach Süden durch viele Wolken und Nebelschwaden in den hohen Bergen eingeschränkt. Jetzt ging es noch um einiges steiler hinab nach Bolsternang, ein krasser Belastungstest für die Knie. Wir überquerten eine nahezu weglose Bergwiese, wobei wir uns nicht sicher waren, ob der Weg nun von oben kommend ein markierter Wanderweg war oder von unten kommend ein wegen Bullenweide gesperrter Weg. Egal, wir kamen durch. Wie dem auch sei, kurz vor dem Wengener Argen kehrten wir wieder in den Freistaat zurück (es gab sogar ein offizielles Grenzschild!) Wobei man fairerweise erwähnen muss, dass das Raggenhorn kurzzeitig in Bayern lag. An der Brücke konnten wir aber nur kurz durchschnaufen, denn nun galt es, wieder steil zur Burgruine Alttrauchstein und der dortigen Schankwirtschaft einzukehren. Da dies die fast einzige Einkehrmöglichkeit des Tages war, nutzten wir diese auch. Die Stärkung war auch sinnvoll, denn der nun folgende Aufstieg zum Hofener Berg war ein echt brutaler Schinder, und der Weg gnadenlos ausgekolkt! Oben dann aber wieder schöne Aussichten. Zudem standen uralte Bäume oben auf dem Kamm, teilweise Fichten, teilweise Rotbuchen. So stellt man sich das Allgäu vor. Auf dem Kamm ging es nun erst auf dem Kamm, dann steil hinunter zur Klausenmühle. Wir unterquerten die B12, und schon ging es zum dritten Berg des Tages, der Riedholzer Kugel. Es wurde allerdings auch immer schwül-drückender, aber dennoch kamen wir gut voran. Zwischen Iberger und Riedholzer Kugel fanden wir einen Aussichtspunkt mit Picknickbänken, sehr schön! Nach dem letzten Aussichtspunkt nach Norden am Skihang des Ibergs ging es steil hinunter zum Eistobel. Sehr schön, wie schnell man aus einem aufgeheizten Südhang in diese kühle Wasserfallschlucht kommt. Nicht alle waren mit der holperigen Schneise zufrieden, aber kurz vor der Schlucht war der Wanderweg mit all den freiliegenden Wurzeln auch nicht besser.
Der Eistobel war sehr sehenswert, leider hatten wir noch ca. 7km vor uns, und eine längere Pause daher nicht drin. Zunächst mussten wir die Eistobelschlucht wieder steil aufwärts verlassen. Vor Grünenbach (dort wollte ich eigentlich auch übernachten, wir fanden dort aber kein Hotel) lagen wunderschöne Weiden. Dann etwas Straßenlatscherei, wir passierten Grünenbach mit seinem eigenartigen Grashügel mit Thingeiche, und der von mir als eigentlich langweilig eingestufte Weg hinüber nach Röthenbach wurde sehr spannend, da sich nochmal mit dem Grünenbach ein wildromatisches Tal mit Brücken und schmalen Pfade auftat. Am Ende ging es am Waldrand entlang nach Röthenbach. Plötzlich frischte der Wind auf, und südlich am Hochgrat zuckten die Blitze, und Donner drang zu uns. Aber wie durch ein Wunder erreichten wir trocken den Postwirt gegen 18 Uhr! Glück muss man haben! Ja, das war eine wahrlich königliche Etappe, und Alex und Volker verglichen sie zu Recht mit einigen schwierigen Etappen im Schwarzwald.


Letzte Änderung : 22-Aug-2023
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