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Auflistung meiner bisher gegangenen Touren


Einzelheiten zur Tour Halskopf, Feldkogel und Glunkerer

Aufbruchszeit12.October 2008, 07:55
Ankunftszeit12.October 2008, 17:20
KategorieBergwanderung Bergwanderung
Schwierigkeitschwer schwer
Länge in km10
Höhendifferenz945
Streckenprofilhier klicken!

Weitere Einzelheiten zur Tour

Nach einer Hüttennacht in der Wasser-Alm, in der ich sehr gut geschlafen habe, gab es für mich Frühstück aus der Tupperdose mit einem Becher Kaffee (wozu schleppt man das Zeug sonst mit sich herum?). Ika muss man sehr zugute halten, dass sie frühmorgens immer ordentlich Druck macht, um loszukommen, und es war mir fast schon etwas peinlich, meinen Rucksack noch zu packen, während Ika schon mit den Füßen scharrte. ;-)
Wir brachen kurz vor acht in Richtung Halsköpfl auf, um, wie es Ika so schön sagte, das obligatorische Hals-Köpfl-Herbstfoto zu machen. Durch die wunderschönen Waldbestände zwischen Röth und Hals-Köpfl wandernd, kamen wir recht schnell voran, bis ich, ca. 200m vor dem Abzweig zum Hals-Köpfl, hinter mir Ika aufschreien hörte. Sie war mit dem Fuß umgeknickt und brauchte erstmal ein paar Minuten, bis der Schmerz einigermaßen abgeklungen war. Zum Glück hatte der Bergstiefel viel abgefangen, und so konnten wir, nun langsamer und vorsichtiger, weiterziehen.
Die Aussicht auf dem Hals-Köpfl war wie immer grandios, unter uns lag der Königssee, die letzten Nebelschwaden waberten über das Wasser und die angrenzenden Laubwälder. Im Osten ragten kühn die immer wieder faszinierenden Spitzen der Teufelshörner auf (ich muss da immer an Hermann von Barth denken!), und auch die anderen Gipfel des Hagengebirges, allen voran Kahlersberg und Laafeld, waren gut zu sehen.
Nach der Pause ging es am Schwarzsee vorbei zum Grünsee. Ika ließ mich vorangehen, und so wartete ich am Grünsee gemütlich in der Sonne liegend auf sie. Dann war der gemütliche Teil der Wanderung erstmal vorbei, denn jetzt ging es in das Tal der Grünsee-Alm hinein. Unterhalb des Glunkerers waren eindeutig Pfadspuren im Hang zu erkennen, dort wollten wir hin. Wir entschieden uns für die Strategie, auf Höhe des sichtbaren Steiges den Grünsee gegen den Uhrzeigersinn zu umrunden. Dies stellte sich leider als die verkehrte Strategie heraus, denn der ehemalige Wanderweg wurde durch Erlensträucher derart massiv überwachsen, dass es kein richtiges Durchkommen mehr gab. Zudem war der Boden nass und rutschig, da in diese Ecke anscheinend keine Sonne mehr hinkam. Nach einer ziemlich wüsten Wühlerei gelangten wir dann doch auf den Anfang des Steigs. Hier trafen wir Michael, einen Wanderer mit irrsinnig großem Rucksack, der gerade von der Grünsee-Alm zurückkehrte und mir mitteilte, dass der Steig auf den Feldkogel wahrscheinlich nicht mehr existiere, denn er habe ihn trotz langer Sucherei nicht gefunden. Ika und ich folgten dennoch dem so mühsam gefundenen Steiglein zur Grünsee-Alm. Diese Alm ist übrigens wunderschön gelegen, eine wahre Augenweide, die für die meisten Wanderer aber absolut unsichtbar ist, da zwischen Almwiese und Grünsee ein kleiner Wald liegt.
An der Alm bemerkten wir, dass der Steig irgendwie im Nichts endete, und wir entschieden uns dann, der Schilderung des AV-Führers zu folgen und die Felswand des Feldkogels nach dem Steigbeginn abzusuchen. Die Suche wurde allerdings wesentlich verkürzt, weil von oben Stimmen zu uns herunterklangen; zwei Wanderer kamen gerade vom Feldkogel und zeigten uns so an, wo der Einstieg in den Weg lag. Glück muss man haben, oder, wie es mein Bundesbruder Gillmann so schön auf den Punkt bringt: "Ohne Glück und Gunst ist Kunst umsunst!"
Im Gespräch mit den beiden erfuhren wir, dass sie am frühen Morgen durch den Hüttenwirt des Kärlinger Hauses vor die Tür gesetzt wurden, weil dieser die Hütte winterfest machen wollte. Die beiden waren dann mal eben auf dem Funtenseetauern und stiegen nun über den Feldkogel und den Sagerecksteig nach Salet ab.
Der Steig hinauf zum Feldkogel begeisterte Ika und mich sehr, denn sehr geschickt nutzt der Steig die Struktur des Hangs, um sich nach oben zu winden. An Kletterstellen waren immer Eisenstifte für die Hände parat, und recht schnell standen wir oben in der Scharte zwischen Felskogel und Stuhljoch. Wir mussten noch einige Meter gehen, und schon standen wir am Gipfel des Feldkogels. Ika wollte jedoch keine Pause machen sondern zog gleich weiter in Richtung Glunkerer.
Ich muss nun kurz beschreiben, wie das Gelände zwischen Feldkogel und Glungerer beschaffen ist. Im Bereich Feldkogel ist die Landschaft geprägt durch eine wirklich liebliche, dem Auge wohlgefälligen Kombination aus Bergwiesen, Zirben, Kiefern und latschenbewachsenen Karren. Je näher man nun dem Glunkerer kommt, umso mehr nehmen die Anteile von Karren und Latschen zu. Dazu kommt eine massive Unübersichtlichkeit des Geländes. Es gibt keinen markierten Weg mehr, sondern Ika und ich mussten sich durch dieses Labyrinth einen eigenen Weg suchen. Hierbei wählten wir zwei Ansätze: Ika versuchte, durch Kombination der Rinnen einen Weg zum Glunkerer zu finden, während ich etwas höher auf den Karren ein Vorankommen suchte. Letztlich trafen wir uns beide kurz vor dem Gipfel wieder, wo es nur noch einen vernünftigen Weg durch das Latschengewirr gab. Belohnt wurden wir jedoch durch eine prächtige Rundumsicht, egal, wohin wir schauten, überall hohe Berge. Der Weg war zwar beschwerlich, aber das war es wert!
Auf dem Rückweg versuchten wir, den spärlichen Steinmännern zu folgen, schafften dies aber nur bedingt und suchten uns am Ende doch wieder unseren eigenen Weg. In der Nähe des Feldkogels trafen wir dann auf den Hauptwanderweg, der uns an der Feld-Alm vorbei und durch einen wunderschönen Lärchenwald in die tiefe Mulde des Funtensees führte. An einem Bach füllten wir noch einmal unsere Trinkflaschen auf, ehe es zum Winterraum des Kärlinger Hauses ging. Hier trafen wir unter anderem Michael mit dem Riesenrucksack wieder. Ein Vater mit Sohn, beide aus Salzburg, gaben eine Runde Speck aus, und wir durften alle von Motschi (hoffentlich richtig geschrieben) probieren, was der Sohnemann dem Vater geschenkt hat. Es handelte sich um einen typisch japanischen Nachtisch. Wir einigten uns dann auf die Bezeichnung "Japanisches Speise-Ohropax". :-) In der Nacht hab ich leider etwas gefroren, mit dem Hüttenschlafsack und zwei Wolldecken kam ich nicht so gut klar.

Bilder zu dieser Tour sind in dieser Galerie zu finden.
Im Matsch vorm Halsköpfl
Im Matsch vorm Halsköpfl
Buchenwald mit Nebelschwaden
Buchenwald mit Nebelschwaden
Graswirbel am Schwarzensee
Graswirbel am Schwarzensee
Grünsee mit Simetsberg
Grünsee mit Simetsberg
Auf dem Feldkogel
Auf dem Feldkogel
Königssee mal anders
Königssee mal anders
Lieblicher Wald auf dem Feldkogel
Lieblicher Wald auf dem Feldkogel
Simetsberg
Simetsberg
Jense auf dem Glunkerer
Jense auf dem Glunkerer
Drei Karrenbuckel
Drei Karrenbuckel
Schönfeldspitze
Schönfeldspitze



Letzte Änderung : 22-Aug-2023
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