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Einzelheiten zur Tour Hochstaufen über Bartlmahd

Aufbruchszeit23.July 2009, 09:30
Ankunftszeit23.July 2009, 17:30
KategorieBergwanderung Bergwanderung
Schwierigkeitmittel mittel
Länge in km12
Höhendifferenz1085
Streckenprofilhier klicken!

Weitere Einzelheiten zur Tour

Am heißesten Tag des Jahres bin ich mit Daniela an der Padinger-Alm zum Hochstaufen gestartet. Durch unglaublich heiße Luft haben wir uns zum Gipfel hinaufgekämpft. Wäre der starke Wind oberhalb von 1200 Metern Höhe nicht gewesen... wir hätten vielleicht abbrechen müssen. So aber sind wir doch am Staufenhaus angekommen und konnten uns ein herrliches Kaltgetränk bestellen. Ika wartete schon auf uns und begleitete uns dann auch noch zum Gipfel hinauf wo sie uns dann zeigte, welche Aufstiegsroute sie gewählt hatte. :-)
Wir stiegen dann wieder ein Stückchen auf dem Normalweg und trennten uns dann am Abzweig des Goldtropfsteigs. Über den Normalweg konnten Daniela und ich bequem absteigen. Beim Wiedereintritt in den Wald machte sich bereits ein sehr merkwürdiges Wetter bemerkbar, es ging ein starker Sturm durch die Baumkronen, obwohl der Himmel wolkenlos war: Föhnsturm!
Am Parkplatz trafen wir uns dann wieder mit Ika, um noch etwas auf der Padinger-Alm zu essen. Meine Schweinshaxe war leider noch nicht ganz durch, und so musste ich ganz schön kämpfen, um das Fleisch vom Knochen zu kriegen, Die beiden andern hatten sich da einfachere Sachen bestellt.
Soo, normalerweise würde ich an dieser Stelle mit meiner Tourenbeschreibung aufhören, diesmal aber nicht. Ich brachte Ika noch kurzerhand zum Listwirt, dann fuhren wir hinüber nach Großgmain zum Tanken (97 Cent) und über Hochschwarzeck zurück in die Ramsau zum Hintersee. Leider hatte der Eisverkäufer schon zu, also ging's unverrichteter Dinge zurück zum Zeltplatz am Taubensee.
Jetzt kündigte sich ein Gewitter an, es zogen sich bereits dunkle Wolken zusammen, der Wind frischte auf und von Nordwesten waren die ersten Blitze zu sehen. Ich saß noch eine ganze Weile gemütlich vor dem Zelt im Campingstuhl; die Wolken wurden immer dunkler, aber es kam kein Tropfen vom Himmel. Das ganze Wetter verdichtete sich irgendwie über die Dauer von einer knappen halben Stunde, und allmählich reifte in mir die Erkenntnis, dass das kein normales Gewitter wird. Dann kamen doch die erste Tropfen vom Himmel, so dass ich mich auch ins Zelt hineinbegab. Was nun folgte, war zunächst ein ganz normales Gewitter: Es wurde etwas dunkel, der Regen wurde stärker, ein paar Böen rissen am Zelt, freilich solch kräftige, wie ich sie noch nie erlebt habe. Mit einmal gab es einen lauten, einzelnen Knall. Elektronikbastler kennen dies Geräusch sehr gut, es ist quasi identisch mit dem Knallgeräusch eines platzenden Elektrolytkondensators oder eines überlasteten Transistors. Während ich nach der Quelle des Geräuschs suchte (es waren keine elektronischen Geräte im Zelt!), begann draußen ein irres Getöse: Hagel! Daniela lugte heraus und sah, wie Geschosse mit mehreren cm Durchmesser vom Himmel herabschlugen!! Ich sah zum Zeltdach hinauf und konnte bereits mehrere Risse in der Außenhaut sehen. Instinktiv legten wir uns mit dem Rücken nach oben auf den Zeltboden und legten die Isomatten auf uns, um geschützt zu sein, falls auch noch das Innenzelt durchschlagen würde. Besonders unangenehm war, dass das Fußende des Zelts bereits mit Wasser voll lief, wahrlich keine besonders angenehme Situation. Aber es half nichts, wir mussten ausharren, bis der Hagel vorbei war, zum Glück dauerte es nur wenige Minuten, aber diese Zeit war wie eine Ewigkeit.
Als endlich der Hagel vorbei war, öffneten wir das Zelt und gingen, mit dem Regenschirm bewaffnet, ins Freie. Bald irrten überall die Zeltplatzgäste herum, der ganze Rasenplatz war von einer weißen Schicht Hagelkörner bedeckt. Vor unserem Zelt war eine kleine Mulde, hier hatte sich fast 10cm hoch das Eiswasser gesammelt, besonders angenehm, wenn man Sandalen trägt. :-)
Mehr füge ich der ganzen Sache aber nicht hinzu, die Fotos, die meinem Bericht folgen werden, sagen mehr als alle Worte der Welt. Im Nachhinein hat sich herausgestellt, dass wir im schlimmsten Hagelunwetter der letzten 25 Jahre waren.


Letzte Änderung : 22-Aug-2023
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