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Auflistung meiner bisher gegangenen Touren


Einzelheiten zur Tour HTG-Wanderung Torfhaus-Goslar, 1966-Stil

Aufbruchszeit5.January 2014, 09:45
Ankunftszeit5.January 2014, 17:00
KategorieMittelgebirge Mittelgebirgstour
Schwierigkeitschwer schwer
Länge in km25
Höhendifferenz750
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Streckenprofilhier klicken!

Weitere Einzelheiten zur Tour

Durch Zufall bin ich auf einen Wanderbericht der Hochtourengruppe aus dem Jahr 1966/Pfingsten gestoßen. Zunächst hier die Schilderung von damals:

Fünfzehn Männ- und Weiblein verließen am Torfhaus mit mehr oder weniger schweren Rucksäcken den Bus und machten sich auf den Weg in Richtung Hütte. Aber nur um diese links liegen zu lassen, nicht etwa, um dort zu frühstücken. Flott ging es hinab ins Tal der Blochschleife, um auf der Gegenseite gleich wieder bergan zum Dehnenkopf zu steigen. Wege wurden gemieden, es wurde nach Karte und Kompass gegangen. Weiter ging es in Richtung Fledermaustal. Bald ertönten die ersten Rufe nach einer Frühstückspause, oder fingen die ersten Rucksäcke an zu drücken? Also Pause, was kamen da alles für feine Sachen aus den Rucksäcken ans Licht des Tages! Nur Pfeffer fehlte für die Tomaten, vorhandene Schokoladenstreusel wurden nicht als Ersatz angesehen. Frisch gestärkt ging es weiter, und wir erreichten bald die Hochfläche des Ochsenberges. Nun das untere Renntal hinab ins Kalbetal, wo wir einen östlichen Arm der Okertalsperre erreichten. Weiter ging es auf den Kleinen Ahrendsberg, vorbei am Forsthaus zur Halleschen Hütte an den Ahrendsberger Klippen. Mittagspause. Tief unter uns das Okertal mit Romkerhalle, uns gegenüber das „Matterhorn“. Der Abstieg durch die steile Nordflanke des Ahrendsberges kostete manchen Tropfen Schweiß. Die Hälfte des Weges nach Goslar war nun geschafft, aber noch nicht die Hälfte der Anstrengungen. Wer wollte, konnte aus der Tour aussteigen und Bus nach Goslar nehmen. Es wollte aber niemand. Also auf der Westseite des Okertales erst leicht bergan, dann in Falllinie steil hinauf auf den Rücken des Hinteren Kahbergs. Wieder steil hinab ins Düstere Tal. Am Bach kurze Pause und anschließend der letzte Aufstieg zur Südfläche des Südekums. Ziemlich erschöpft wurde die letzte Esspause vor Goslar eingelegt. Doch die Zeit drängte, die letzte Etappe der Tour musste angetreten werden. Nach einigen hundert Metern ein Ruf: „Meine Uhr ist weg!“ Zum Zurückgehen und Suchen war es zu spät, also weiter. Zum letzten Mal ging es im düsteren Großmuttertal steil bergab und bald marschierten wir auf ebener Straße vorbei am Herzberger Teich und dem Rammelsberg in Richtung Goslar. Bis zur Abfahrt des Zuges blieb leider nicht mehr viel Zeit, es langte kaum zu einem Glase Bier. Müde, und doch zufrieden mit diesem schönen Tag, trafen wir gegen 20:30 Uhr wieder in Braunschweig ein.

Epilog:

Am Pfingstsonntag gelang es zwei Goldsuchern, die verlorengegangene Uhr auf dem letzten Rastplatz wiederzufinden. Sie hatte das nächtliche Biwak gut überstanden und konnte unbeschädigt ihrer Besitzerin zurückgegeben werden.


An einem regnerischen trüben Morgen trafen sich sieben Wanderwillige in Bad Harzburg. Zwei Züge trafen vorher ein, einer aus Goslar, einer aus Bad Harzburg, und auf den letzten Metern gab es noch ein spannendes Wettrennen vor dem Prellbock!
Dann stiegen alle in den Bus nach Braunlage ein, um nach Torfhaus zu fahren. Aber wer waren alle? Rainer, Ralf, Thomas F., Christiane, Michael Z., Kirsten und ich waren mit dabei. In Torfhaus war das Wetter dann noch etwas schlechter, kalter Wind und Regen bei ca. 2 Grad. Wir wollten die Wanderung aus dem 1966 im Jubiläumsjahr der Hochtourengruppe nachlaufen und waren guter Dinge. Den ersten Teil der Strecke mussten wir aber abändern, da der Dehnenkopf im Nationalpark liegt. Daher ging es über die untere Skipiste zur Blochschleife hinunter, und dann noch weiter talwärts dem Kellwasser entlang. Bei einem Seitental (war dies das Fledermaustal?) zweigten wir nach rechts ab und gewannen in großer Steigung den Ochsenkopf. Dort folgten wir zunächst einer schlammigen Schneise nach Westen. Mehrere Kreuzungen später kamen wir an den Punkt, wo wir in das Untere Renntal absteigen konnten. Nach einem moosigen Waldpfad kamen wir auf der Fahrstraße an, die uns zum Einlauf der Kalbe in den Okerstausee brachte. Hier kamen dann einige Sonnenstrahlen durch die locker werdende Bewölkung, und wir machten die obligatorische Bananenpause.
Nach der Pause kam ein sehr steiler Aufstieg zum Kleine Ahrendsberg, allerdings erst nach der wohl überflüssigsten und spaßigsten Bachquerung aller Zeiten! Bei der dann folgenden Schneise war sogar ein kleiner Felsgrat dabei, und einmal musste wir einem querliegenden Baum in den Hang ausweichen. Oben gelangten wir dann auf den locker bewaldeten Rücken des Kleinen Ahrendsbergs, der uns zum Waldjugendheim (dem Forsthaus von 1966) brachte. Links abgebogen, und es ging zur Halleschen Hütte. Ein richtig toller Aussichtspunkt, seit vor ein paar Jahren die Bäume in der Felsregion gefällt wurden! Mittagspause war angesagt.
Bald wurde allen kalt, und wir brachen wieder auf. Jetzt ging es steil auf dem Normalweg hinab nach Romkerhalle. Die Schneise nach Norden kannten wir nicht, und bei der Nässe wollten wir dieses Risiko dann doch nicht eingehen. Bleibt also noch ein offener Punkt für später! Unten angekommen verabschiedete sich leider Kirsten, sie wollte lieber auf einfachem Wanderweg aus dem Okertal herausgelangen. Nach dem Abschied querten wir die Oker, um dann auf den Unteren Kahbergweg wieder leicht bergauf zu steigen. Es folgte ein den meisten unbekannter Kletterfelse, der Obere Scheckenkopf. Hier konnten wir beeindruckende Routen im V.Schwierigkeitsgrad bestaunen. Aber es ging noch sehr viel weiter bergauf, immer dem gut erkennbaren Bergrücken zum Hinteren (?) Kahberg hinauf. Dann folgte ein noch sehr viel steilerer Abstieg zum Ahorn im Düsteren Tal. Kurze Pause und Bestaunen des Naturdenkmals. Unterwegs hatten wir übrigens alte Cola-Flaschen gefunden. Wir hoffen doch sehr, dass diese nicht schon seit 1966 dort liegen! :-)
Dann kam der letzte steile Anstieg des Tages, der Hang nach Westen aus dem Tal heraus, hoch zum Auerhahnplatz. Das kostete noch einmal richtig Kraft, aber dadurch konnten wir oben wieder in Richtung Sonne wandern. Ab der Waldschrathütte öffnete sich die Landschaft, und wir beschlossen, die Wanderstrecke unserer Ursprungsbeschreibung zu verlassen. Das Großmuttertal kannte niemand von uns, und auf dem Ramseck ging zwar ein sehr kühler Wind, aber dafür konnten wir eine großartige Aussicht in das Gebiet nördlich von Goslar genießen. Der weitere Weg führte dann über den schmalen Abstieg zur einsamen Steinbruchhütte oberhalb vom Maltermeisterturm, dann ging es den Kiepenstieg zum Maltermeister selbst, und von dort über die Rammelsberghänge zur Jugendherberge. Ganz am Ende gab es noch einen atemberaubenden Zickzack-Parcours durch die Fachwerkgassen Goslars, ehe wir beim Hotel Achtermann den Bahnhofsplatz erreichten. Wir kamen auf knapp 25 Kilometer und 750 Höhenmeter (Aufstieg). Leider haben wir es nicht auf die Teilnehmerzahl von 1966 gebracht, aber dafür blieb auch keine Uhr am Berg!


Letzte Änderung : 22-Aug-2023
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