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Meine Meinung über Corona | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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EinleitungKein Thema hat die Zeit von März 2020 bis April 2022 so dermaßen geprägt wie die Covid19-Pandemie. Es war ein Thema, das letztlich alle betraf, alle Altersgruppen in allen Regionen unseres Landes, direkt oder indirekt. Es war eine Zeit, in der wir auch mit Ängsten und bisher nie gekannten Freiheitseinschränkungen umgehen mussten.Es ist sicher leicht, in der Rückschau eine Bewertung des Geschehens vorzunehmen. Diese Zusammenfassung stellt meine persönliche Meinung dar, ich habe sie vor allem für mich selbst erstellt, um mir etwas von der Seele zu schreiben. Ich tue das nicht, um einzelne Personengruppen anzugreifen oder zu denunzieren, das liegt nicht in meiner Absicht, aber wenn es erforderlich ist, will ich auch nicht davor zurückschrecken, das anzusprechen, was aus meiner Sicht falsch ist. Mir ist durchaus bewusst, dass es die perfekte Lösung für den Umgang mit einer Pandemie nicht gibt. Was aber absolut tödlich ist, das ist eine Beratungsresistenz der Maßnahmenverantwortlichen, die ich hier absolut anprangern muss. Ich werde dies auch weiter unten mit Beispielen untermauern. Vorher werde ich ganz grob die Chronik der Pandemie aus meiner Sicht darstellen. Nach Nennung der Beispiele versuche ich zu beschreiben, wie die Gesellschaft mit Covid19 umgegangen ist und welche Auswirkungen ich in meinem Umfeld beobachtet habe. Im Anschluss werde ich die hysterischen Extramata skizzieren, die durch die Corona-Pandemie entstanden sind. Am Ende will ich auf die Politik und ihr Problem des Sich-In-die-Ecke-Malens beleuchten, für Toleranz und gegenseitiges Verständnis werben und am Ende Ideen geben, wie man so etwas in Zukunft besser machen könnte. Chronik aus meiner PerspektiveIn einer kurzen Chronik will ich die wichtigsten Marken der Corona-Pandemie und des mich unmittelbar Betreffenden zusammenfassen. Die Abfolge erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Extrembeispiele behördlichen Handelns
Auswirkung auf die GesellschaftIm Vorfeld muss gesagt werden, dass insbesondere im ersten Lockdown keinerlei Erfahrungswerte im Umgang mit einem solchen Infektionsgeschehen vorhanden waren. Jeder wollte seinen Teil dazu beitragen, der Zusammenhalt war entsprechend groß. Aus China (Wuhan) war zu lernen, dass der strenge Lockdown offenbar ein angemessenes und effizientes Mittel zum Eindämmen der Pandemie sei. Ich konnte in meinem Umfeld beobachten, wie durch Kreativität und Eigeninitiative Wege gefunden wurden, um zumindest einen kleinen Rest von sozialem Leben zu ermöglichen. Dies trifft vor allem auf die Hochtourengruppe zu, in der ich mich ehrenamtlich engagiere. Ich habe aber auch von Fällen gehört, wo sich junge Frauen am Rande der Hysterie kaum noch aus der Wohnung getraut haben, aus Angst, sich anzustecken; ein zweifelhafter Erfolg der Wir-bleiben-zuhause-Kampagne, die vor allem durch die Medien stark gepusht wurde.Der Zusammenhalt der Gesellschaft begann im Sommer 2020 zu bröckeln. Trotz niedriger Inzidenzen nahmen Politik und Verwaltung nicht alle Einschränkungen zurück, sondern hielten sie aufrecht. Ich war einmal zum Arbeiten im Büro, eine sehr dystopische Erfahrung: Alles war verwaist, unsere Büropflanze kroch aus ihrem Pflanzkübel heraus und war am Teppich festgewachsen, Essen in der Kantine war für mich sehr verstörend, weil ich mit einem Kollegen an einem Sechser-Tisch saß, mit diametralem Abstand. In Erinnerung für ein Ausbrechen aus dem Maßnahmenzirkus blieben mir vier junge Leute, die ich am Ostermontag auf dem Rammelsberg traf, die sich an der frischen Luft trafen und somit gegen die Kontaktbeschränkungen verstießen, die aber froh waren, sich nach langer Zeit mal wieder zu sehen. Ich hatte das große Glück, in einem sozialen Umfeld zu leben, das Wege fand, um Kontakte nicht abreißen zu lassen. So blieb mir mein Geburtstag in 2020 in positiver Erinnerung, als ich mit zwei Freunden spontan eine Biwakwanderung im Harz unternahm, weil alle anderen Partygäste abgesagt hatten. Dennoch habe ich in Einzelfällen auch hysterisches Verhalten beobachtet, wenn es darum ging, Ungeimpfte nicht auszuschließen. Ich muss es leider deutlich sagen, aber der Deutsche ist im Kern seines Wesens ein Untertan. Corona hat dies in mehreren Fällen zum Ausdruck gebracht, wo die Allermeisten kein Problem damit hatten, auch noch die dümmste Vorschrift durchzusetzen. So hat meine Chefin 2020 auf die Frage, ob denn einer von uns einmal die Woche ins Büro dürfe, um die Blumen zu gießen, damit beantwortet, dass dies nicht möglich sei und dass die Blumen sterben müssten. Ein anderer kam argumentativ zu Hilfe, dass es ja eine Riesengefahr sei, wenn man selbst zum Blumengießen Viren auf den Türklinken hinterließe. Das aus meiner Sicht Schlimmste, was ab August 2021 zu beobachten war, war das Einprügeln auf die Umgeimpften. Ich möchte hier festhalten, dass es keine Impfpflicht gab, es war freiwillig, und bei der Impfung musste man auf unzähligen Formularen sogar unterschreiben, dass man die Risiken akzeptiert und hinterher niemanden für Gesundheitsschäden belangt. Jeder durfte also juristisch gesehen frei entscheiden, ob er einen gesundheitlich relevanten Eingriff durchführen lässt oder nicht. Auch hier kam wieder das deutsche Wesen zum Vorschein. Die Unzufriedenheit darüber, dass man überhaupt noch Corona-Maßnahmen ertragen müsse, wurde auf den Sündenbock der Ungeimpften projiziert. Ja, es war nichts anderes. Und hier hat die Gesellschaft als ganzes komplett versagt. Es gab Lichtblicke, wo sich Künstler und Schauspieler rund um Jan Josef Liefers in der Aktion #allesaufdentisch engagierten und der Gesellschaft den Spiegel vorhielten. Aber dem dadurch provozierten Shitstorm hielten nicht alle Beteiligten stand. Danach war das Thema auch durch. Aber auch von Sozialverbänden oder den Kirchen kam keine Kritik. Die Ungeimpften, die sich für ihre Entscheidung, an einer freiwilligen Impfung nicht teilzunehmen nicht zu rechtfertigen hatten, wurden beispielsweise durch Berlins regierenden Bürgermeister Müller Ende 2021 als Egoisten bezeichnet, und das nicht in einem Meeting, dessen Inhalt vertraulich ist, sondern in einer Bundespressekonferenz! Wirklich, das war eine echte Meisterleistung, von nirgendwo kam ein Wort des Widerspruchs! Aber alle, die bei der Ausgrenzung der Ungeimpften wegguckten, die klatschten dann kurze Zeit später Beifall, als man, die Rechte von LGBTI wahren wollend, sogar den ungarischen Präsidenten von einem Länderspiel in München vergraulte. Doppelstandards waren noch nie eine Lösung, denn Werte sollten universell sein! Zero-Covid-StrategieVielleicht um zu zeigen, dass wir in Deutschland nicht das Schlimmste zu ertragen hatten, ein Blick nach Asien und Australien und der dort sehr beliebten Zero-Covid-Strategie. Einige werden sich vielleicht noch an die Flatten-the-Curve-Diagramme in den Nachrichten so um März/April 2020 erinnern. Die Politik hatte immerhin anerkannt, dass das Virus durch die Bevölkerung durchrauschen wird und man im besten Fall das Tempo drosseln/beeinflussen könne. In Asien hingegen war der Anspruch an das eigene Handeln, das Virus komplett durch Karantäne auszuschließen. Das bedeutete, dass z.B. Menschen mehrwöchig gegen ihren Willen in Hotels eingeschlossen wurden. Eigenartigerweise war dies sogar zunächst erfolgreich, denn während in Mitteleuropa im Sommer 2020 die Zahlen wieder stiegen, wurde in Shanghai und anderswo in China Party ohne Maßnahmen gefeiert. Das änderte sich dann aber spätestens in den ersten Monaten 2022, als doch immer mehr Corona-Infektionen das Reich der Mitte eroberten und man erschreckend feststellte, dass sich die Corona-Weltkarte invertiert hatte: Länder ohne Zero-Covid-Strategie waren nun mit der Pandemie fertig, und China hatte nun anzuerkennen, dass immer drakonischere Maßnahmen zur Infektionsvermeidung gesellschaftlich nicht mehr tragbar waren. Hier will ich daran erinnern, dass noch im März 2022 für die 13 Millionen Einwohner Shanghais ein Lockdown angeordnet wurde!Letztlich ist es menschliche Hybris, zu glauben, ein respirativ wirkendes Virus dauerhaft aufhalten zu können. In einer derart vernetzten und globalisierten Welt lässt sich ein Virus nicht aufhalten. Genau Zahlen gibt es nicht, aber selbst dem isoliertesten Land der Erde, Nordkorea, ist es nicht gelungen, Covid zu entgehen! Zero-Covid ist das Ergebnis, wenn man sich komplett der Angst hingibt und dabei Mechanismen ausblendet, mit denen die Menschheit seit Tausenden von Jahren lebt, nämlich der Wechselbeziehung zwischen der RNA-Welt der Viren und dem menschlichen Immunsystem. MaßnahmengegnerEin sehr schwieriges Thema ist die Darstellung der Gegner von Corona-Maßnahmen. Das Spektrum ist extrem weitgefächert, und ich würde fast behaupten, dass alle Typen von Menschen, die einem schon über verdächtig vorkamen, in den großen Topf der Corona-Leugner geworden wurden. Es gab die Leugner von Corona selbst, die das alles für eine Verschwörungstheorie von Bill Gates hielten. Es gab die militanten Impfgegner, die sich schon vor Corona nicht impfen ließen und jetzt all ihre Paranoia auf die mRNA-Impfung projizierten. Es gab Esoteriker, die ihre eigenartige Weltsicht hineinbrachten. All dies bildete die Basis für einen ganz bequemen Weg, sich mit abweichenden Meinungen zur Corona-Politik zu beschäftigen: Der General-Diffamierung. Und das war leider der Grund, warum sich Vertreter der, ich nenne sie mal so, Partei Freiheit in der breiten Öffentlichkeit mit ihren durchaus rationalen Argumenten nicht durchsetzen konnten. Hier muss ich leider auch den Medien ein Totalversagen vorwerfen, denn sie haben auf den Demos, die ja sehr häufig stattfanden, immer die Spinner herausgesucht und als repräsentativ dargestellt. Vielleicht hätten sie aber mal den Studenten interviewen sollen, der sich auf sein Studium freute, um Menschen kennenzulernen, aber dann ein Semester lang nur Online-Vorlesungen besuchte.Vom In-die-Ecke-MalenIch habe es oben schon geschrieben, dass Politik, Verwaltung und Gesellschaft auf die Pandemie nicht vorbereitet waren. Wenn ich ein großes Problem habe, ich aber nicht weiß, wie ich es lösen kann, ist Nichtstun sicherlich falsch, oder, ich sag es mal plakativer, es lässt sich nicht als politisches Handeln verkaufen. Was aber wichtig ist, wenn man ganze Staaten mit Maßnahmen überzieht, dass man diese Maßnahmen später hinsichtlich ihrer Wirkung beurteilt. Kann eine Wirkung nicht beurteilt werden, muss sie eingestellt werden. Um dies aber tun zu können, müss die Politik auch in der Lage sein, Fehler einzugestehen. Dies kann aber nur erfolgen, wenn man aus dem Panikmodus herauskommt. Dies ist bis zum Frühjahr 2022 leider nicht erfolgt, stattdessen hat man verharrt und sich damit letztlich in die Ecke gemalt. Ich will dafür einige Beispiele auflisten:
ToleranzWas im Großen vorgelebt wird, setzt sich im Kleinen fort. Im Januar 2021 hat der Europarat eine Resolution verabschiedet mit dem Aufruf an die Mitgliedsstaaten, niemanden politisch, sozial oder anderweitig unter Druck zu setzen, sich impfen zu lassen. Nun, die Bundespolitik hat davon das genaue Gegenteil getan, sie hat durch 3G und erst recht durch 2G Ungeimpfte in ihrem Leben behindert oder sie sogar vom sozialen Leben ausgeschlossen. Jeder Fachmann für Propaganda weiß, dass das Wiederholen von Lügen irgendwann im Rezipienten zur Wahrheit wird, nach der dieser sein Leben ausrichtet. So habe ich es auch erlebt, als ich Ungeimpfte zu einer Silvesternachtwanderung 2021 mitnehmen wollte und dafür sehr schwer angegriffen wurde. Jetzt (Dezember 2023) ist es mittlerweile erwiesen, dass die Impfung die Infektion nicht aufgehalten hat, aber es gab bis heute keine Entschuldigung der damals Verantwortlichen, eine ganze Bevölkerungsgruppe diskriminiert zu haben!Aber, auch das muss ich erwähnen, die Ungeimpften waren teilweise kein einfaches Klientel, denn viele schalteten in der Corona-Zeit auf alternative Medien um, und mit diesen dort aufgesaugten Erkenntnissen wurde eifrig diskutiert, oftmals über die Schmerzgrenze hinaus. Was können wir besser machen?Über dieses Thema könnte man vermutlich Bücher schreiben (ist wahrscheinlich schon längst der Fall! ;-) Als Fachfremder (weder Virologie, Immunologie noch Verwaltungspolitik sind meine Steckenpferde) kann ich nur Ideen aufzeigen.Politik und Verwaltung: Die Politik muss den Menschen mehr Eigenverantwortung zugestehen. Bei vielen Themen wird dies immer stillschweigend vorausgesetzt und sogar erwartet, aber bei Corona sind die Menschen plötzlich zu dumm dazu? Politik und Verwaltung müssen, wenn sie die Freiheit durch Maßnahmen einschränken, die Seiteneffekte im Blick haben, es dürfen nicht zu einem Zeitpunkt zu viele Maßnahmen auf einmal eingeführt werden. Maßnahmen dürfen nur dann inkraft treten, wenn ganz klar definiert wird, wann sie wieder enden, und dies muss eine quantitative Entscheidung sein, und nicht ein Termin x. Politik und Verwaltung müssen für einen Dialog zur Verfügung stehen. Mir ging es oft so, dass die Maßnahmen von einer gesichtslosen Instanz kamen, die keinen Widerspruch duldete. Dieses Gefühl der Machtlosigkeit ist der ideale Nährboden der Populisten! Ganz wichtig: Maßnahmen müssen dem Pareto-Prinzip gehorchen. Damit wird auch dem Maßnahmenrennen besser Einhalt geboten, in der ein Landkreis versucht, mehr Maßnahmen als der Nachbarkreis zu verkünden. Bereits im Oktober 2020 gaben Wissenschaftler in der Great-Barrington-Erklärung einen möglichen Weg vor, wie vulnerable Gruppen geschützt werden können, ohne aber die gravierenden Kollateralschäden von sehr restriktiven Corona-Maßnahmen zu verursachen. Sozialverbände: Kein Schweigen mehr, wenn die Maßnahmen auf dem Rücken der Schwächsten der Gesellschaft ausgetragen werden. Aufzeigen, wenn Doppelstandards etabliert werden! Wir als Gesellschaft: In meinem Umfeld muss ich schon feststellen, dass sich viele sehr vernünftig und auch realistisch verhalten haben. Das ist vielleicht ein Glücksfall. Corona und die damit zusammenhängenden Maßnahmen erzeugen viele Widersprüche im Alltag, und diesen müssen wir mit Toleranz im gegenseitigen Miteinander reagieren. Wir müssen aber als Gesellschaft auch auf unsere Grundrechte pochen und dürfen sie uns nicht wegnehmen lassen bzw. dürfen uns nicht in die rechte Ecke stellen lassen, wenn wir fragen, ob wir die Grundrechte zurückerhalten können. Hilfreich ist immer das Anerkennen der Entscheidungshysterese: Damit ist das Beharrungsvermögen gemeint, um Entscheidungen zu vermeiden. Hmm, es regnet, neee, jetzt ist mir das noch zu wenig, um den Regenschirm rauszuholen. Ohh, es hört auf zu regnen? Ne, ich lasse den Schirm noch lieber aufgespannt, es könnte ja nochmal anfangen. Immer dann, wenn wir als Gesellschaft hingehalten werden, sollten wir auch den Finger in die Wunde legen! Und ja, zum Schluss will ich auch ein Wort über Risikobewusstsein verlieren: Eine Gesellschaft, die stolz auf sich ist, zuhause zu bleiben, wenn ihr die Regierung das sagt? Corona in Rock- und PopmusikEin bisschen unerklärlich ist mir, dass ein solch einschneidendes Ereignis wie Corona mit Lockdown und Kontaktbeschränkungen in der Musik so gut wie gar nicht rezipiert wurde. Ich selbst kenne nur drei Lieder, die Corona verarbeiten. Viel Spaß dabei!
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