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Auflistung meiner bisher gegangenen TourenEinzelheiten zur Tour Von Grindavik nach Bratthàls
Weitere Einzelheiten zur TourAm Morgen war der Regen abgeklungen, und bei trockenem Wetter konnten wir aufbrechen. Da an unserem Übernachtungsplatz kein Wasser vorhanden ist, mussten wir die Rucksäcke mit Wasservorräten für fast zwei Tage bepacken, dazu kam noch das Benzin: Ergo hatten wir unsere Rucksäcke mit Maximalgewicht beladen. Grund genug, um nach Verlassen von Grindavik noch den þorbjörn zu besteigen, mit dem Gewicht auf dem Buckel schon eine kleine Herausforderung. Nach Verlassen der Straße arbeiteten wir uns einen mit Lupinen bewachsenen Weg den Berg empor. Die Aussicht wurde immer besser. Wir entschieden uns für den Gipfel mit den Antennenaufbauten. Schade, denn wir haben damit den kleinen Gipfel, den þorbjarnafell, bestiegen. Der 229 Meter hohe þorbjörn war von unserem Standpunkt durch eine tiefe Scharte getrennt, mit dem Gepäck und dem harten Nordwind leider nicht machbar. Also wieder hinab vom Gipfel auf das Gipfelplateau darunter. Die OSM-Karte hatte leider einen schlechten Weg als Abstieg vorgesehen, das hat uns ca. 20 Minuten und etwas Kraft gekostet, weil der Weg in eine Sackgasse mit Höhenverlust führte. Ok, es wäre gegangen, aber die Gruppe war zu dem Zeitpunkt schon geteilt. Also alles wieder hinauf, dann fanden wir einen bequemen Abstieg nach Norden in das Wäldchen am Fuße des þorbjörns. Allerdings muss ich erwähnen, dass der Verhauer botanisch sehr interessant war, und auch die Sicht auf die Bláa Laonið war nett. Unten am Fuße des Berges gab es einen sehr idyllischen Pfad durch einen für isländische Verhältnisse sehr hohen Fichtenwald. Am Ende fanden wir ein Plätzchen im Windschatten, wo es plötzlich in der Sonne richtig heiß. Wir querten noch einmal die Straße 43, dann tauchten wir endgültig in einsame Lavafelder ein. An den Nordabbrüchen des Hagafells, wo zahlreiche Möwen in den Felsnischen brüteten, ging es weiter nach Osten. Die Landschaft war optisch recht ansprechend, besonders interessant fand ich die Kiesflächen, wo sich Pionierpflanzen zu Gesellschaften fanden, um über halbkugelförmige Wurzelballen Feuchtigkeit in dem wasserarmen Gebiet zu halten.Auf einer Felsinsel in der weiten Ebene machten wir im Windschatten eine Mittagspause, dann setzten wir die Tour in Richtung Borgarhraun fort. Dort kamen wir der Straße 427 recht nahe, aber zum Kontakt ist es nicht gekommen. ;-) Zu den Bergblumen gesellte sich jetzt auch in teilweise erstaunlich großer Zahl das violette Knabenkraut. Keine Ahnung, wie sich das in die moosige Lava verirrt hatte. Der Weg traf kurz auf eine selten befahrene Piste, wir mussten ein paar Meter absteigen, dann mussten wir die Piste wieder verlassen, denn die blauen Pflöcke führten uns in eine hügelige Kieslandschaft, in der immer wieder Grasinseln eingelagert waren, die mit aller Kraft gegen die Erosion durch Wind und Wasser kämpften. In einer kleinen Schlucht mussten wir nocheinmal richtig krass aufsteigen, was insbesondere Anette nicht mehr so richtig gefiel, dann kam aber nur noch ein kleiner Abstieg, und wir erreichten das riesige Lavafeld mit dem sperrigen Namen Leggjabrjótshraun. Am Sattel vor dem Abstieg hatten wir zudem noch einen tollen Blick in Richtung Meer mit den davor liegenden riesigen Lavafeldern der Südküste. Am Rande des Lavafeld war unser Zeltplatz auf einer ebenen Grasfläche mit fast schon sumpfigem Untergrund. Wir konnten nun endlich unsere Wasservorräte einsetzen und machten uns ein schönes Abendessen aus Expeditionsmahlzeiten. Ein paar Schrecksekunden gab es aber noch, als Richies Kocher nicht anspringen wollte. Es lag wohl daran, dass die Benzinleitung nach dem Flug noch leer war und sich zunächst füllen musste. Dann konnte aber schön gekocht werden. Mit Ronald und Anette unternahm ich noch einen kleinen Verdauungsspaziergang, ca. 40 Minuten lang, um das Lavafeld von oben einzusehen. Sehr schön war zu erkennen, wie das Skolahraun in das Leggjabrjótshraun geflossen ist, sah fast so aus wie ein großer Gletscherstrom. Eine kleine Überraschung war noch, als drei Reiterinnen an unseren Zelten vorbeikamen. Zwei Pferde waren so irritiert, dass sie erst nach gutem Zureden an uns vorbeireiten wollten. Offenbar sind hier Menschen wirklich nur sehr selten anzutreffen. Dann ging es in den Schlafsack. Gute Nacht! Bilder zu dieser Tour sind in dieser Galerie zu finden.
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