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Auflistung meiner bisher gegangenen Touren


Einzelheiten zur Tour Brocken mit Schneesturm

Aufbruchszeit17.December 2011, 08:15
Ankunftszeit17.December 2011, 16:00
KategorieSchneeschuhtour Schneeschuhtour
Schwierigkeitschwer schwer
Länge in km18
Höhendifferenz800
Streckenprofilhier klicken!

Weitere Einzelheiten zur Tour

.Ende der Woche hatte es ergiebige Schneefälle auf dem Brocken gegeben, die Wetterstation meldete 108cm. Was lag also näher, als mal wieder eine Schneeschuhtour zum Brocken von Bad Harzburg aus zu unternehmen? Untertitel der Wanderung könnte übrigens "Schneesturm und andere Widrigkeiten" sein, aber zu den Widrigkeiten später mehr. :-)
Neben den Schneeschuhen nahm ich auch noch meine Kurzski mit. Im letzten Winter bin ich nicht so recht dazu gekommen, sie mal auszuprobieren, das wollte ich auf dieser Tour unbedingt nachholen. Um Strecke zu sparen, habe ich am Parkplatz Taternbruch in der Nähe des Radauwasserfalls geparkt. Bei leichtem Tauwetter stieg ich nun auf in Richtung Eckerstausee. Nach einer Viertelstunde stellte ich erleichtert fest, dass es aufhörte zu tauen, ich war ab einer Höhe von 500 Metern im Dauerfrostbereich!
An der Eckerstaumauer endete die freigeschobene Versorgungsstraße, und ich musste selbst spuren. Bis zum Scharfenstein ging es aber noch gut ohne Schneeschuhe. Den Earthcache am Eckerstausee konnte ich leider nicht richtig lösen, da die Infotafel vom Sturm umgeweht wurde. (erste Widrigkeit!)
Am Scharfenstein dann die Schneeschuhe montiert, und den Aufstieg am Hirtenstieg begonnen. Sehr genial, ich war tatsächlich der erste, und durfte/musste selbst spuren. Erst am Kleinen Brocken kam mir der erste Wanderer entgegen. Überhaupt waren bei dem Wetter nur sehr wenige Menschen unterwegs.
Am Bahnübergang angekommen die nächste Überraschung: Der Schneefräszug der HSB. Anscheinend war die Westflanke der Brockenkuppe zugeweht, hier musste also noch einiges getan werden. Da noch keine Bahn fuhr, hatte ich den ganzen Gipfel fast für mich allein. Im Bahnhofsgebäude beim Brockenwirt traf ich zwei Leute vom THW, ansonsten herrschte Totentanz. Brocken-Benno kam zum Stempeln vorbei, dazu war noch ein Wanderer zu bestaunen, dessen Bart nur noch ein Eisklumpen war. Das Wetter war auch zu geil, richtiges Schneegestöber bei -3 Grad!
So, bis jetzt war alles gut, kommen wir nun zu den Widrigkeiten. Beim Abstieg ging ich zunächst mit Schneeschuhen bis zum Bahnübergang am Hirtenstieg. Davor war es schlicht zu stark vereist, außerdem war die Sicht schlecht. Dann der Wechsel von Schneeschuhe auf Kurzski. Problematisch ist die Bindung, die mit sehr viel Feingefühl an den steigeisenfesten Stiefeln angebracht werden muss. Bis zum Kleinen Brocken ging's leidlich gut, ich legte mich nur einmal auf's Mett. Dann kam eine erstaunlich gute Passage, der Schnee war ausgesprochen homogen, so dass ich bei geringer Geschwindigkeit das Wedeln üben konnte. Die Ski lenkten sich quasi von selbst, das hat schon richtig Spaß gemacht. Am Eisernen Tisch packte ich mich wieder auf die Nase, da ich vom Aufstieg wusste, dass nun einige vereiste Passagen kamen, habe ich die Ski erstmal wieder getragen, bis zur Bismarckklippe. Ab hier wurde es dann echt schwer, der Schnee war sehr inhomogen, mal 20 cm tief, mal verharscht, immer im raschen Wechsel, einfach zu viel für mich. Nach jedem Sturz das fummelige Schließen der Bindung, ich war wirklich mit den Nerven am Ende!
Ich quälte mich noch bis zum Abzweig nach Ilsenburg(Stempelsbuche) weiter, dort traf ich einen Mountainbiker, der mit seinem Fahrrad im Tiefschnee nicht mehr weiter kam. Nachdem ich mich dort quasi aus dem Stand heraus auf die Klappe gelegt hatte, beschloss ich, wieder auf die Schneeschuhe umzusteigen.
Fazit: Viel gelernt, einige blaue Flecken eingehandelt. ToDo: Kurzski mal auf einer präparierten Piste ausprobieren. Ansonsten war's aber eine sehr schöne Tour, hochwinterlich mit fast ausgestorbenem Brocken an einem Samstag!


Letzte Änderung : 22-Aug-2023
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