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Auflistung meiner bisher gegangenen Touren


Einzelheiten zur Tour Plateauüberschreitung Reiter-Alm

Aufbruchszeit14.February 2014, 08:45
Ankunftszeit14.February 2014, 17:00
KategorieSchneeschuhtour Schneeschuhtour
Schwierigkeitschwer schwer
Länge in km12
Höhendifferenz800
Kartenausschnitthier klicken!
Streckenprofilhier klicken!

Weitere Einzelheiten zur Tour

Am Vorabend haben wir uns in die Schlafsäcke verkrochen, als es draußen knapp über Null war, in eine Höhe von 1600 Metern über NN Mitte Februar eigentlich eine Frechheit! :-)
Im Laufe der Nacht setzte intensiver Schneefall ein, der in den Morgenstunden langsam abklang. Aber das war nicht so schlimm, es war vor dem Schneefall auch keine Spur zum Edelweißlahner vorhanden. ;-) Die ersten drei Stunden hatten wir reichlich damit zu tun, per GPS den Weg durch das sehr unübersichtliche Hochplateau zu finden. Einmal hatten wir uns ziemlich verhauen, konnten aber durch einen eleganten Abstieg durch einen ca. 12 Meter hohen Pulverschneehang das Problem lösen und wieder den Weg gewinnen. Eine Mulde, in die wir tief absteigen mussten, tat richtig weh, denn danach hieß es, die verlorene Höhe wieder gut zu machen. Aber wir vier (Ika, Birgit, Peter und ich) machten unsere Sache richtig gut, und wir kamen oben am Gipfel an, als sich alle Wolken fast vollständig aufgelöst hatten. Was für eine Aussicht! Es war einfach nur fantastisch! Nun begann die Kammwanderung, die mit dem Aufstieg zum Schottmalhorn gleich einen anstrengenden Beginn hatte. Bei den Wechten hielten wir respektvollen Abstand zur Abbruchkante, was aber dadurch erleichtert wurde, dass immer Latschen oder Felsen zu sehen waren, die verdeutlichten, wo sich noch Berg befand.
Nach dem Schottmalhorn ging es weiter zum Hohen Gerstfeld, wo wir Ikas Rat folgten, und den südlichen höchsten Punkt des Gerstfeldes bestiegen. Es folgte nochmals ein kleiner Abstieg und dann wieder ein steiler Aufstieg zum 2080 Meter hohen Prünzelkopf, dessen Gipfel aber nur Birgit besuchte. Noch einmal mussten wir in eine Scharte, diesmal war der Westhang stark ausgeapert, und Ika legte auch ihre Schneeschuhe ab. Nun noch ein letzter Aufstieg zum 2050m hohen Plateau des Reiter Steinbergs, dann waren wir an der großen Kreuzung, wo sich die vier Wanderwege trafen (Böslsteig, Weg zur Mayrbergscharte, Weg zum Edelweißlahner/Eisbergscharte und Abstieg zur Traunsteiner Hütte).
Wir wählten den Abstieg zur Hütte durch die Steinberggasse und standen nach einem ersten harmlosen Abstieg am oberen Rand der Gasse. Ui, das sieht ja respekteinflößend aus. Peter ist vorweggegangen, wir anderen dann hinterher, und so haben wir uns Stück für Stück nach unten gearbeitet. Zehn Minuten später kam dann die Schlüsselstelle der Steinberggasse, eine unübersichtliche Passage, wo niemand so recht wusste, wo lang es jetzt geht. Wir fanden dann aber Markierungen, und so fanden wir doch schnell die Lösung des Wegefindungsproblems. Das war aber nur die halbe Miete, denn der Abstieg musste auch noch irgendwie gelingen. Am Einstieg in den steilsten Teil dieser Passage war der Schnee windverpresst und steinhart. Birgit und ich traversierten mit Einsatz unseres Eispickels und mit den Frontalzacken der Schneeschuhe, um so in den weicheren Schnee unterhalb zu gelangen, während Peter und Ika die Abrutschmethode wählten. Auch dies war letztlich ungefährlich, denn das Gelände unterhalb war eine Senke, so dass keine Absturzgefahr bestand.
Nun, dann waren wir dort durch, und der Rest der Strecke war feinstes Abstiegsgelände durch Pulverschnee, so dass wir die Almhütten erreichten und nur noch das ganze Almgebiet überqueren mussten, was zum Abschluss dieser langen Tour noch einmal richtig an die Substanz ging.



Letzte Änderung : 22-Aug-2023
Copyright Jens Köhler, Wolfsburg, Obere Dorfstraße 10d