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Auflistung meiner bisher gegangenen Touren


Einzelheiten zur Tour HTG-Hardangervidda Tag 7: Von Thorehytten nach Vivelid

Aufbruchszeit15.July 2023, 09:37
Ankunftszeit15.July 2023, 17:35
KategorieBergwanderung Bergwanderung
Schwierigkeitmittel mittel
Länge in km22
Höhendifferenz520
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Weitere Einzelheiten zur Tour

Nach der wohl kältesten Zeltnacht, die ich aber mit langer Hose und langem Hemd über dem Thermounterhemd im Schlafsack recht gut überstand, wurde es ab 04:00 Uhr plötzlich deutlich wärmer, da die Regenwolken langsam reinzogen; zumindest ein Vorteil. Als wir aus dem Zelt krabbelten war der Hårteigen bereits in dichten Wolken. Das Frühstück nahmen wir in der Hütte ein, wir sammelten auch noch etwas Proviant ein und hatten viel viel Spaß mit dem Ausfüllen der Abrechnungszettel.
Irgendwann war das aber erledigt, wir konnten im Trockenen die Regenklamotten anziehen und dann ging es bei Nieselregen los. Zunächst ein kleiner Anstieg nach West, links des Weges konnten wir einige sehr steile oder sogar überhängende Altschneefelder bestaunen. Abenteuerlich war ein schluchtartiger Geländeeinschnitt, wo an den Schluchträndern zwei Schneefelder das Vorankommen etwas heikel machten. In der Mitte musste im Gneis geklettert werden. Mir hat es gefallen. Weiter ging es nach Kinsekvelv, das ist ein kleiner Bauernhof am kleinen See Kinsevatnet. Wir mussten dort rechts (nach Nordost) abbiegen, hier setzte ein unmarkierter Weg in Richtung Vivelid an. Mit Erreichen der Kreuzung setzte der angesagte Dauerregen ein, der uns nun für mehrere Stunden massiv quälte. Insbesondere am Versavikvatnet mussten wir überwiegend gegen Wind und Regen anwandern, das war schon ziemlich übel. In Fogerli erreichten wir eine Ferienhaussiedlung mit Sommerbrücke über den großen Fluss, ab dort wurde es etwas besser, jetzt kam der Regen immerhin nur noch von der Seite. Dafür kam nun bodendeckendes Gestrüpp dazu, wo wir mit unseren Regenhosen die nassen Zweige abernteten, auch ab und zu sumpfiges Gelände. Das Vorankommen war sehr zäh, und nach der Brücke vor Langedalen, ein weiterer kleiner Bauernhof, ging es wieder länger bergauf. Oben auf dem Plateau waren wir wieder voll im Dauerregen drin, aber irgendwann war der Rand des Plateaus erreicht, und vor uns lag eine wunderschöne Flusslandschaft, mit einem riesigen abgerundeten Hügel, dem Rundenuten, und dahinter die Ferienhaussiedlung Vivelid. Der Regen ließ nun endlich nach, aber wir waren noch lange nicht am Ziel. Jetzt kamen unzählige Feuchtwiesen, die wir queren mussten, nach dem Regen schmatzte es herrlich auf puddingartigen Boden, den wir beim Laufen leicht in Schwingung versetzten. Kurz vor Vivelid erreichten wir eine Wiese wo unzählige Jugendliche ihre Zelte aufgestellt hatten, teilweise in recht krasser Neigung. Es kam nun die Sorge auf, dass in der Hütte kein Platz mehr für uns frei wäre, aber das war unbegründet, denn die Hüttenbetreiber wiesen uns zwei Zimmer in einem Nebengebäude an. Dort gab es eine Küche mit Wasserkocher und Spülmaschine, und ein großes Wohnzimmer mit Holzofen, den wir natürlich sofort einheizten. Über Nacht ist es uns tatsächlich gelungen, fast alles trocken zu kriegen, dieses tolle Quartier hatte wir uns nach diesem üblen Regentag auch wirklich verdient!


Letzte Änderung : 22-Aug-2023
Copyright Jens Köhler, Wolfsburg, Obere Dorfstraße 10d