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Auflistung meiner bisher gegangenen Touren


Einzelheiten zur Tour Harzrundweg Tag 3: Walkenried-Grillenberg

Aufbruchszeit29.May 2023, 08:50
Ankunftszeit29.May 2023, 17:30
KategorieRadtrekking
Schwierigkeitschwer schwer
Länge in km68
Höhendifferenz780
Kartenausschnitthier klicken!

Weitere Einzelheiten zur Tour

Am Vorabend berieten wir uns nach dem Essen mit Andrea über die heutige Streckenführung. In diesem Gespräch stellten wir fest, dass Andreas HRW-Buch in der Kartendarstellung von dem GPS-Track abwich, der vom Kartenverlag veröffentlicht wurde. Wir waren deswegen sehr ratlos, welche Strecke wir wählen sollten, und Lutz sprang sozusagen als Co-Autor ein, um die Strecke mit Hilfe von Komoot zu planen. An diesem Morgen des oft gefürchteten dritten Tourentags zeigte sich der Nachteil dieses Ansatz, denn eine App kann nie Vorort-Kenntnis völlig ersetzen. Die Fahrstraße zwischen Walkenried und Ellrich entpuppte sich nämlich als Kolonnenweg auf den gefürchteten löchrigen Betonplatten der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Einige beschlossen zu schieben, ich fand eine Notlösung, indem ich auf dem Grünstreifen zwischen den Betonplatten fuhr. Rechts von uns lag eine Rinderweide, und die Viecher waren sehr neugierig und galoppierten ca. anderthalb Kilometer neben uns her. Am Rande von Ellrich sammelten wir uns zunächst und leckten unsere Wunden. Kathrin war ziemlich aufgebracht und musste sich beruhigen, Klaus beschloss spontan, ein paar Kilometer auf eigene Faust über Landstraßen zu fahren. Felix musste seine neuen Gepäcktaschen nochmal fixieren, dann konnte es weitergehen. Nach dem rumpeligen Start wurde es hinter Ellrich aber schnell besser, wir folgten dem Flüsschen Zorge bis Cleysingen. Es ging ein Stückchen bergauf, und wir erreichten Appenrode. Auf einer hügeligen Landstraße ging es am Harzrand entlang nach Ilfeld. Dort machten wir an der Behre eine längere Trinkpause. Nach Osterode und Neustadt kamen noch einige Steilabschnitte, vor Buchhorst ein sehr beschwerlicher Steilabschnitt auf einer am Pfingstmontag von vielen Ausflüglern genutzten Landstraße mit scharfen Kurven, auf dem wir als Radfahrgruppe ein massives Hindernis darstellten. Über Rodishain und Stempeda erreichten wir Rottleberrode, am Schlossteich machten wir Mittagspause und trafen auch unseren Klaus wieder. Nach der Pause folgten wir dem breiten Tal der Thyra nach Südost in Richtung Uftrungen. Das gemütliche Radeln war dort zu Ende, denn jetzt ging es durch ein mäßig steiles Tal nach Breitungen. Vorbei am berühmten Periodischen See, dem Bauerngraben, erreichten wir Agnesdorf. Dem schloss sich eine prächtige Abfahrt nach Questenberg an. Im Lokal Zur Queste machten wir eine Nachmittagspause mit Einkehr. Das Keltengulasch ist sehr zu empfehlen. Über die Gesinnung einiger Gäste des Lokals kamen wir allerdings sehr ins Grübeln, denn Kleidung und Frisuren erinnerten stark an die 1930er Jahre, auch ein T-Shirt in einem Winkel der Gaststube zeugte von mehr als normaler ostdeutscher Trotzigkeit. Von der Bedienung erfuhren wir, dass in der letzten Nacht Party bis 4 Uhr morgens war, denn auf der Queste wurde der berühmte Strohkranz ausgetauscht, so wie dies in Questenberg seit langer langer Zeit überliefertes Brauchtum ist.
So, nun musste noch der letzte Abschnitt nach Grillenberg bewältigt werden. Bei Ostwind mussten wir uns auf einem sehr holprigen Feldweg aus dem Tag herauskämpfen, das kostete noch einmal richtig Schweiß und Kraft! Zum Schluss ging es aber wieder leicht bergab nach Hainrode. Großleinungen war schnell erreicht, dann folgte nochmal ein langer Anstieg nach Morungen und Wettelrode. Als wir uns schon in Wettelrode am höchsten Punkt wähnten, ging es nochmal sehr steil nordwärts einen Hügel hinauf. Das sorgte nochmal für Diskussion und Gruppenteilung. Nordöstlich von Wettelrode trafen wir uns aber auch schon wieder. Vorbei an einer Siedlung auf einem Berg ging es brutal steil hinab nach Oberndorf ins Gonna-Tal. Unten stank es nach Holgers Scheibenbremsen! Zum Schluss noch zwei Kilometer das Tal bergan, dann war der Zeltplatz bei Grillenberg erreicht. Puh, das war wieder ein sehr anstrengender Tag. Eine Gaststätte gab es leider nicht, so wie von Andrea erhofft, das nahe gelegene Berghotel hatte am Abend des Pfingstmontags geschlossen! So konnten wir uns nur dadurch behelfen, dass Kathrin in Sangerhausen Pizza bestellte. Der Rest des Abends war sehr gesellig, wir spielten noch Karten, ehe wir gegen halb elf in die Schlafsäcke krabbelten.


Letzte Änderung : 22-Aug-2023
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