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Einzelheiten zur Tour Harzrundweg Tag 4: Grillenberg-Bremer Teich

Aufbruchszeit30.May 2023, 09:00
Ankunftszeit30.May 2023, 17:50
KategorieRadtrekking
Schwierigkeitschwer schwer
Länge in km71
Höhendifferenz910
Kartenausschnitthier klicken!

Weitere Einzelheiten zur Tour

Nach einer einigermaßen erholsamen Nacht (die in der Nähe verlaufende Straße hatten einen nicht unerheblichen Lärmpegel) frühstückten wir gemütlich und starteten zur Etappe Nr.4 von Grillenberg zum Bremer Teich. Das Schwierige an dieser Etappe war, dass bei Ballenstedt kein Zeltplatz zu finden war, so dass Andrea gezwungen war, in den Harz auszuweichen und den Bremer Teich in über 400 Metern Höhe für die Übernachtung auszuwählen. Das bedeutete für uns, dass wir am Ende einer langen Etappe nochmal ordentlich bergauf radeln mussten.
Aber starten wir erstmal am Morgen. Wir trennten uns in zwei Gruppen auf: Kathrin, Holger und Klaus fuhren über die Landstraße L230 direkt nach Wippra. Wir anderen folgten dem Originalverlauf des Harzrundwegs, der schnell die L230 östlich in Richtung Zollhaus verlief. Auf Schotter schraubte sich der Fahrweg nach Ludwigstrauch empor, teilweise sehr anstrengend. Ab Ludwigstrauch konnten wir auf einer breiten gut asphaltierten Straße zur L230 gelangen, die wir querten und nun sehr weit nach Südwesten fuhren, auf einer Forststraße mit einem sehr zähen und anstrengenden Schotterbelag. Die Ränder fielen nach unten ab, und zweimal gelang es mir, an diesen Rändern hinunterzurutschen. Oberhalb der kleinen Siedlung Hayda erreichten wir einen gut asphaltierten Abschnitt, wo wir die gewonnenen Höhenmeter in herrlicher Raserei vernichten konnten. Leider war der Asphalt bei Verlassen des Waldes schlagartig vorbei, und auf einer ziemlichen Rumpelpiste ging es nun weiter nach Wippra. Den Ort hätte ich mir ja etwas größer vorgestellt, wir dachten, es gäbe einen Bäcker, aber Fehlanzeige. So fuhren wir weiter zum Kletterpark, wo wir Holger, Kathrin und Klaus trafen, die schon seit längerem auf uns warteten. Kathrin war ungeduldig und beschloss, schon einmal vorzufahren, wir anderen brauchten erstmal eine Pause. An Friesdorf vorbei ging es zum kleinen Dörfchen Rammelburg, hier wartete eine sehr krasse Bergwertung hinauf zur Harzhochstraße (B242). Das Dorf war über die Straße noch recht einfach zu erreichen, dann aber bog der HRW rechts ab, und der Fahrweg zog sich in brutaler Steigung zu einem Hotel an der B242 hinauf. Wie durch ein Wunder gelang es mir, ohne abzusteigen dort oben anzukommen, nach und nach trudelten auch die anderen ein. Nach Überquerung der Bundesstraße ging es analog der Aufstiegsroute brutal steil ins Tal der Eine hinunter. Das kostete wieder ordentlich Bremsbeläge, an manchen Stellen drohte mein Rad den Halt im Schutt zu verlieren. Ob ich von der Nordseite zur B242 hinaufgelangt wäre, muss ich eher bezweifeln. Na ja, unten im Tal angekommen wurde es dann sehr angenehm, auf einer ruhigen Forststraße radelten wir entspannt nach Stangerode. Vorbei an einem Freibad ging es nach Alterode. Dort kam dann die Idee auf, in Meisdorf eine Mittagspause mit Einkehr zu machen. Andrea telefonierte mit der Bauernschänke, die Besitzerin war bereit, uns bis 14 Uhr zu empfangen. Dazu änderte Lutz spontan die Strecke ab. Was sich in der App auf dem Handy als machbar darstellte, erwies sich in der Wirklichkeit dann aber als nicht umsetzbar. Bereits der erste Berg hinter Alterode hinüber nach Ulzigerode war auf dem Feldweg mit seinen vielen runden Steinen so beschwerlich zu befahren, dass Andrea die Reißleine zog und das Vorhaben mit der Pause in Meisdorf abbrach. Mit Lutz und Felix hatte ich den Berg schon zur Hälfte bezwungen, die Umkehr war sehr frustrierend, viel Schweiß für nichts!
Der Weiterweg auf dem HRW war aber dann umso schöner, Schatten, kleine Teiche, ein Schloss, und wir erreichten Harkerode. Schade, die Burgruine Arnstein haben wir nicht zu Gesicht bekommen! :-( An dem Bächlein Mukraehne ging es nun nach Ulzigerode, wir fanden einen überdachten Picknicktplatz, wo wir eine lange Mittagspause machten und statt der Einkehr unsere restlichen Vorräte zu einem großen Buffet zusammenwarfen. Es wurden auch alle satt. Weiter ging es nach Wieserode, wir mussten wieder einige Meter bergauf radeln. Hinter Wieserode ein weiterer Aufstieg, an einer Kreuzung teilten wir uns dann auf. Einigen machte offenbar die Hitze zu schaffen, diese Gruppe wählte die direkte Abfahrt nach Meisdorf. Ich schloss mich der Gruppe an, die den HRW bis zum nordöstlichen Punkt abradeln wollte. Hinter Neuplatendorf kamen wir an einer sehr schönen Turmwindmühle vorbei, es folgte dann die Conradsburg, verbunden mit tollen Ausblicken in das Harzvorland bei Aschersleben und Hoym.
Kurz vor Meisdorf trafen wir die anderen wieder, und über Meisdorf und Opperode ging es nun wesentlich gemütlicher nach Ballenstedt weiter. Nicht verschweigen will ich die 18%-Rampe am Ortsende von Meisdorf, muss sich irgendein durchgeknallter Straßenplaner ausgedacht haben! In Ballenstedt wurde es etwas konfus. Angeblich sei Kathrin beim Bäcker vorm NP-Einkaufsmarkt. Andrea wollte in ein Cafe in der Innenstadt, aber die meisten anderen wollten lieber im Rewe einkaufen. Dorthin ging es also dann zum Einkaufen. Nach dem Einkaufen meldete sich Kathrin per Signal mit der Info, dass man am Bremer Teich einkehren könne. Nun ja, also Sachen umsonst eingekauft. Kathrin trafen wir beim Rewe wieder, und nach etwas Pause beim Bäcker im Schatten ging es steil hinauf zum Ballenstedter Schloss, ziemliche Plackerei bei Kopfsteinpflaster! Am Schloss angekommen klinkten sich Klaus und Kathrin aus, sie wählten den Amtsmannweg als Variante, um zum Bremer Teich zu fahren. Wir anderen folgten dem Fürstenweg, wobei wir etwas Höhe verloren. Irgendwann war die Zufahrt zum Steinbruch erreicht. Andrea und Lutz wollten plötzlich völlig überraschend noch mehr Höhe verlieren und folgten der alten Bahnstrecke (ausgebaut zum Radweg) nach Gernrode. Holger und ich radelten steil am Waldrand empor, konnten einige tolle Ausblicke nach Norden genießen und wählten wie eigentlich am Vorabend besprochen die steile Auffahrt zum Sternhaus über die Riedersche Drift. Der untere Teil war wie erwartet ziemlich steil, teilweise musste ich auf dem durchdringenden Fels aufwärts radeln, aber dann wurde die Strecke sehr angenehm, und Holger und ich erreichten ohne weitere Schwierigkeiten den Bremer Teich. Etwas schwierig war es, die Rezeption zu finden, aber es gelang uns nach ca. 10 Minuten. Wir meldeten die ganze Gruppe an und radelten zu unserer Zeltwiese. Oje, was für eine miserable Wiese: Die Fläche wurde irgendwann eben aufgeschottert, vereinzelt wuchs etwas Gras, die Häringe gingen maximal 1cm in den steinharten Boden hinein. Kurze Zeit später tauchten Klaus und Kathrin auf, weitere 10 Minuten später die restlichen Radler. Sie haben am untersten Bereich der Riederschen Drift bei extremer Steigung gekämpft und hatten dann nicht mehr die Kraft für den Teil, den ich mit Holger bezwungen hatte. So beschlossen sie, zum Osterteich zu fahren und der Selketalbahn zum Sternhaus zu folgen was auch gut machbar war.
Nachdem alle Zelte aufgebaut waren, sprangen einige in den Bremer Teich, und als alle geduscht waren, ging es in die Zeltplatzpinte. Der aus Darmstadt stammende Wirt gab sich alle Mühe, uns zu bewirten, aber er hatte nicht mehr alles nach dem Pfingstwochenende auf Lager. Das Essen war relativ teuer und hat nicht bei allen die Erwartungen erfüllt. Irgendwie war es aber doch ein lustiger Abend, und einige von uns beschlossen, in der Pinte am nächsten Morgen zu frühstücken. Ich bin dann recht schnell in meinen Schlafsack gekrabbelt, andere hatte noch die Energie, bis halb zwölf Karten zu spielen. Morgen sollte noch einmal ein langer langer Radeltag werden!


Letzte Änderung : 22-Aug-2023
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