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Auflistung meiner bisher gegangenen Touren


Einzelheiten zur Tour HTG-Hardangervidda Tag 3: Von Hellevasbu nach Litlos

Aufbruchszeit11.July 2023, 08:22
Ankunftszeit11.July 2023, 14:44
KategorieBergwanderung Bergwanderung
Schwierigkeitmittel mittel
Länge in km17
Höhendifferenz520
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Streckenprofilhier klicken!

Weitere Einzelheiten zur Tour

Nach der schwierigen Einstiegsetappe von Middalsbu nach Hellevasbu waren wir froh, den nächsten Tag, den wir durch das Vorziehen der ersten Etappe als Regenruhetag gewonnen hatten, mit langem Ausschlafen zu verbringen. Als ich gegen vier Uhr mal raus aufs Klo musste, lief mir Klaus entgegen, der eine bescheidene Nacht an der Hütte vor der letzten Nacht verbracht hatte. Ich muss dazu noch ergänzen, dass am Vortag die Kommunikation über die rauschende Furt nicht möglich war, dass ich aber von Grazyna erfuhr, dass Klaus ja den Kocher dabei hatte und er die Nacht zur Erholung nutzen wollte und dann nachkäme. Ja, da war Klaus also, er legte sich erstmal auf die Bank vor unserer Hütte und holte noch etwas Schlaf nach, ehe gegen sechs der Regen einsetzte und er dann in unsere Hütte reinkam. Später berichtete Klaus dann, dass sein Kocher nicht einsatzfähig war, da er zuhause die falsche Gaskartusche eingepackt hatte. Seine Expeditionsmahlzeit goss er daher notgedrungen mit kaltem Wasser auf, und nachdem er die Pampe ca. eine Stunde mit Körperwärme in etwas halbwegs essbares verwandelte hatte, gab es ein sehr mieses Nachtmahl!
Irgendwann war dann der Regenruhetag auch vorbei, dieser Tag tat uns als Gruppe allerdings auch gut, um wieder etwas durchzuatmen. Grazynas Kopfverletzung war auch nicht allzu schwer, und so konnten wir an diesem Dienstag unsere Tour fortsetzen. Die Strecke nach Litlos war kürzer und hatte weniger Höhenmeter, also sollte doch alles gut zu machen sein. Die ersten vier Stunden kamen wir gut voran, ab und zu eine unkritische Furt, dann sogar Sommerbrücken über größere Flüsse, insbesondere die zweite Brücke wurde von grandiosen Granitplatten eingerahmt. Dann aber zeigte uns das Wetter noch einmal, was eine Harke ist, und bei starkem Regen näherten wir uns Litlos. Kurz vor der letzten Brücke fand ich ein Stück morastige Wiese, das mir zum Aufstellen unserer Zelte geeignet schien, mit 600m Abstand zur Hütte war die Lage in Ordnung. Klaus wollte lieber auf einer andere Wiese schauen, Holger war am Überlegen, und die anderen hatten sich bereits entschieden, in der Litlos-Hütte zu schlafen. Wir wanderten noch ein Stückchen gemeinsam bis zur Hütte, bis ich dann aber feststellt, dass keine bessere Wiese für uns mehr kam, und so kehrte ich mit Grazyna, Holger und Ines wieder um, ging wieder über die letzte Brücke zurück zur ersten Zeltwiese. Der Wind blies ganz ordentlich, und durch den kurzen Abstecher in Richtung Hütte hatten wir die zehn Minuten dauernde Regenpause sinnlos verplempert, es setzte wieder Regen ein, aber es half alles nichts, wir mussten das Zelt aufbauen. Bei Wind und Regen war das mit Ines und Grazyna nicht einfach, denn die beiden bauten jetzt das Zelt das erste Mal in Norwegen auf, der letzte Aufbautest unter Laborbedingungen Ende April im Sösetal lag leider lange zurück. Aber es gelang uns, ohne das irgendwas wegflog, und die windzugewandte Seite konnte ich ordentlich mit Häringen abspannen. Während Grazyna ins Zelt krabbelte, stand ich mit Ines immer noch mit Regenklamotten im Regen, und so beschlossen wir kurzerhand, zur Hütte zu gehen und uns dort etwas aufzuwärmen. Nach Kaffee und Keksen ging es uns schon viel besser, wir trafen dann noch die anderen, ließen uns ihr Zimmer zeigen, aber irgendwann mussten wir dann wieder hinaus in die raue Wirklichkeit. An meinem Zelt angekommen, stellte ich fest, dass Holger mit Grazyna drinnen saß. Ines gesellte sich dann noch dazu, und ich hatte leider keine andere Wahl, als nochmal 20 Minuten in Regenklamotten in Regen und Sturm auszuharren, ehe Holger das Zelt verließ und Platz für mich schuf. So konnte ich dann irgendwann auch ins Zelt krabbeln und mich in den Schlafsack einmummeln.


Letzte Änderung : 22-Aug-2023
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