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Auflistung meiner bisher gegangenen Touren


Einzelheiten zur Tour HTG-Hardangervidda Tag 4: Von Litlos nach Besso

Aufbruchszeit12.July 2023, 08:02
Ankunftszeit12.July 2023, 16:38
KategorieBergwanderung Bergwanderung
Schwierigkeitschwer schwer
Länge in km22
Höhendifferenz600
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Weitere Einzelheiten zur Tour

Junge, das war eine Nacht. Der Dauerregen, der am Nachmittag des Vortags begann, ließ nicht nach, dazu gesellte sich ein immer kräftiger werdender Wind aus Süd, der kräftig am Zelt rüttelte und mich nicht schlafen ließ. Ines ging es genauso, wie Grazyna bei dem Lärm schlafen konnte, wird mir auf alle Ewigkeit ein Rätsel bleiben. So gegen eins plötzlich völlige Ruhe, kein Wind mehr, kein Regen, Hoffnung keimte auf. Aber um halb zwei drehte der Sturm völlig überraschend nochmal auf, genauso der Regen, der derart auf das Zelt prasselte, dass ich mir vorstellte, dass neben uns die Freiwillige Feuerwehr Røldal eine Löschübung veranstaltete. Gegen halb vier war dann endlich alles ausgestanden, und es wurde sogar hell, dass ich meinte, dass die Sonne rauskäme. Plötzlich höre ich Schritte, auf meiner Seite ging die Zelttüre auf und Holger schaute rein. Er machte einen sehr erschöpften Eindruck und erläuterte mir mit seltsam ruhiger Stimme, dass sein Zelt den Sturm nicht überstanden hätte, er wäre abgesoffen, und nun hätte er alles gepackt und würde zum Auto zurücklaufen. Ich war ziemlich verblüfft, mein Versuch, ihn zum Bleiben zu überreden und in die Litlos-Hütte zu schicken, war vergebens, er brach dann auf und hat zwei Etappen mit 35km Gesamtlänge völlig durchnässt durchgezogen. Nachdem er sich von den Strapazen im Bus erholt hatte, fuhr er seine Schwester in Schweden besuchen. Später stieß er dann wieder zu uns (siehe auch: Geilo).
Gegen sieben Uhr standen wir dann auf, und es war eigentlich kaum zu glauben, es kam tatsächlich die Sonne raus, und wir konnten ohne Regennachschub unsere Sache etwas trocknen und alles zusammenpacken. Kurz nach neun erreichten wir die Hütte und trafen die anderen, die schon auf uns warteten. Die anderen hatten eine ruhige Nacht, denn ihr Zimmer war nach Norden raus, wo sie vom Sturm fast nichts mitbekamen. An diesem Tag musste ich echt beißen, denn der Schlafmangel setzte mir doch massiv zu. Den Holken links liegend lassen gewannen wir schnell an Höhe, und es sollte dann ein recht schöner Tag mit nur einem einzigen Regenschauer werden. Wir kamen wieder an zahlreichen Seen vorbei, alle 3 Kilometer eine Furt, und so arbeiteten wir uns in Richtung Besso voran. Kurz vor Besso, nach der letzten Furt, setzten uns dann erstmals matschige Wiesen zu, ehe wir die Anhöhe von Besso erreichten. Hier gelang es uns tatsächlich, ein Fleckchen zu finden, wo alle unsere Zelte hinpassten, unter Wahrung des Abstands zur Hütte. Aber ganz ohne Katastophe sollte dieser Tag nicht enden. Bei Kathrin riss eine Hülse des Zeltgestänges aus, und da es auf die Schnelle keine Reparaturmöglichkeit gab, beschloss sie kurzerhand, in der Besso-Hütte zu übernachten. Nachdem wir unsere Zelte aufgebaut hatten, besuchten wir sie noch uns tranken in der Gaststube ein Bierchen, zu einem absoluten Schnapperpreis von 95 NOK.


Letzte Änderung : 22-Aug-2023
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